Neuplanung der Fuhlsbüttler Straße in Ohlsdorf - Zurück in die verkehrspolitische Steinzeit: SPD will lieber schnelle Autos als sichere Radfahrstreifen

Am Montag wurde im Regionalausschuss Fuhlsbüttel-Langenhorn-Alsterdorf, der auch für Ohlsdorf zuständig ist, ein Antrag der GRÜNEN Fraktion zur Verkehrsplanung an der Fuhlsbüttler Straße beraten. Die GRÜNEN hatten beantragt, Radfahrstreifen auf beiden Seiten zu berücksichtigen, Radfahrerinnen und Radfahrern an allen Kreuzungen das Linksabbiegen zu ermöglichen und die obsolet werdenden Radwege den Fußwegen zuzuschlagen oder den Straßenbäumen mehr Platz einzuräumen. Alle Punkte wurden trotz Einzelabstimmung von SPD, CDU und FDP abgelehnt. DIE LINKE stimmte zu.

Dazu Thorsten Schmidt, verkehrspolitischer Sprecher der GRÜNEN Fraktion im Bezirk Hamburg-Nord und Mitglied im Regionalausschuss: „Nun ist klar: SPD und CDU wollen wieder zurück in die verkehrspolitische Steinzeit - mehr Sicherheit für alle zu Fuß oder mit Rad ist ihnen egal. Maß aller Dinge ist -wie schon seit Jahrzehnten- das möglichst ungestörte und damit schnellstmögliche Fließen des motorisierten Verkehrs.

Damit konterkarieren beide Parteien auch ihre Sonntagsreden von der Förderung des Radverkehrs: Wo es darauf ankommt, knicken sie wieder vor den Bedürfnissen der motorisierten Verkehrsteilnehmerinnen und -teilnehmer ein. Sicherheit für alle anderen zählt dann eben nicht mehr. Hier wird zugunsten eines Zeitgewinns mit dem Leben der schwächeren Verkehrsteilnehmerinnen und -teilnehmer gespielt.“

Auch den weiteren Forderungen der GRÜNEN wollten die Mehrheitsfraktionen SPD und FDP sowie die CDU nicht folgen. So wollten sie sich nicht dafür einsetzen, durchgehend Linksabbiegemöglichkeiten für den Radverkehr zu schaffen. Auch wendete sich die SPD dagegen, die im Bereich der geplanten Fahrradstreifen zukünftig obsoleten Radwege dem Fußweg zuzuschlagen oder Bäumen mehr Platz einzuräumen.

Carmen Wilckens, Sprecherin der GRÜNEN im Regionalausschuss, ist verwundert:
„Die SPD billigt hier eine Planung mit schmalen Fußwegen, die nicht dem heutigen Sicherheitsstandard entsprechen. Unser Antrag sah vor, die Gehwege so zu gestalten, dass Kinderwagen und Rollstuhl einander passieren könnten. Schon seltsam, dass sich die SPD sonst so gerne für Belange der Barrierefreiheit einsetzt, hier aber kategorisch alle Verbesserungen ablehnt.

Was wir hier erlebt haben, war eine glatte Machtdemonstration der Mehrheitsfraktionen – das hat wenig mit Realpolitik zu tun und ist den Bürgerinnen und Bürgern gegenüber unwürdig!“

 

Hintergrund

Für die Fuhlsbüttler Straße in Ohlsdorf wird die Aufteilung des Verkehrsraumes zur Zeit komplett neu geplant. In dem vom Landesbetrieb Straßen, Brücken und Gewässer vorgestellten Entwurf sind südlich der Einmündung Rübenkamp Radfahrstreifen vorgesehen, nördlich davon jedoch nur in einem kleinen Abschnitt auf der Ostseite im Bereich der Friedhofseinfahrt. In den anderen Bereichen sollen die bislang vorhandenen viel zu schmalen baulichen Radwege erhalten bleiben. Diese verlaufen durch zahlreiche Straßenbäume und parkende Autos von der Fahrbahn getrennt. Dies wird allgemein als unsicher angesehen, da die schlechte Sichtbarkeit der Radfahrenden dazu führt, dass zwei Drittel aller Unfälle zwischen Kfz und Radlern beim Rechtsabbiegen der Kfz geschehen. Die GRÜNEN forderten daher die Führung des Radverkehrs auf der Fahrbahn, auch wenn dafür eventuell eine der vier Kfz-Fahrspuren hätte entfallen müssen. Zudem hätten so Konflikte zwischen zu Fuß gehenden und Radelnden, wie sie z.B. besonders an Bushaltestellen auftreten, entschärft werden können.

Die derzeitige Planung ist hier abrufbar:
ratsinformation.web.hamburg.de:85/bi/vo020.asp?VOLFDNR=1000763&options=4


Abgelehnter Antrag
Pressemitteilung als pdf

Fotos Fuhlsbüttler Straße/Ohlsdorf (Reiffert/GRÜNE Fraktion Nord):
Gefährliches Abbiegen
Eingeschränkte Sicht beim Abbiegen
Wenig Platz fürs Rad

Bild des Bezirksabgeordneten Thorsten Schmidt (GRÜNE Fraktion Nord)
Bild der Bezirksabgeordneten Carmen Wilckens (GRÜNE Fraktion Nord)

Fotos sind bei Nennung der Urheberin kostenfrei verwendbar.

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