Radschnellweg Norderstedt-Alsterdorf rückt näher! Bürgerbeteiligung für Ende Januar geplant

Ein Radschnellweg ist eine kreuzungsarme – am besten kreuzungsfreie – Route für den Radverkehr, auf der zudem wenig bis kein Kfz-Verkehr stattfindet. Nun werden in einer Machbarkeitsstudie konkrete Trassenvarianten von Norderstedt nach Alsterdorf untersucht. Bald werden Bürgerinnen und Bürger ihre eigenen Ideen dazu einbringen können.

Die Behörde für Wirtschaft, Verkehr und Innovation (BWVI) informierte den Verkehrsausschuss in dessen vergangener Sitzung über den aktuellen Stand der Planung für den Radschnellweg von Norderstedt nach Alsterdorf. Nachdem in den vergangenen Jahren Potenziale analysiert wurden, wurde nun eine Machbarkeitsuntersuchung in Auftrag gegeben. Ziel der Untersuchung ist, mögliche konkrete Trassenverläufe für den Radschnellweg zu identifizieren.

Aus Hamburger Sicht ist dabei der Bereich zwischen der Landesgrenze und Alsterdorf besonders interessant (ca. 6 bis 8 km). Der Radschnellweg soll von Langenhorn über Norderstedt bis nach Bad Bramstedt weiterführen (Gesamtlänge: ca. 47 km).

Thorsten Schmidt, verkehrspolitischer Sprecher der GRÜNEN Fraktion in der Bezirksversammlung, kommentiert: „Endlich nimmt das langwierige Verfahren Fahrt auf! Die schon jetzt große Zahl der Rad-Pendlerinnen und -Pendler aus Norderstedt zeigt: Viele Menschen wollen mit dem Rad nach Hamburg zur Arbeit zu fahren. Diese Bewegung wollen wir aufgreifen und durch bessere Infrastruktur mit weniger Wartezeiten und direkter Wegeführung unterstützen. So wird sie für noch mehr Menschen interessant.“

In den nächsten Monaten wird es, voraussichtlich ab Ende Januar, eine Online-Beteiligungsmöglichkeit geben, bei der jede*r Büger*in Vorschläge für mögliche Trassenverläufe machen kann. In einem zweiten Schritt soll es voraussichtlich Mitte 2019 eine Vor-Ort-Veranstaltung mit Bürgerinnen und Bürgern geben.

Thorsten Schmidt: „Wir GRÜNE stellen uns vor, dass der Radschnellweg auf der heutigen Route hinter der Lärmschutzwand der Flughafenumgehung – auch als Freizeitroute 12 bekannt - verlaufen könnte, die sich auch in Langenhorn fortsetzt. Sie quert mit Tarpen und Krohnstieg nur zwei Hauptverkehrsstraßen und verläuft zudem nur auf wenigen hundert Metern gemeinsam mit dem Kfz-Verkehr auf der Straße. Der allergrößte Teil dieser Strecke sind heute Wanderwege in Grünanlagen, die von Radlern nur als „Gast“ mitgenutzt werden dürfen.

Wir wünschen uns hier jeweils getrennte Wege für Rad- und Fußverkehr. Die Hauptverkehrsstraßen sollten mit Brücken oder Tunneln gequert werden können. Diesen konkreten Vorschlag werden wir in die Diskussion mit einbringen.“

Die genannte Route wird auch heute schon von Radlerinnen und Radlern – gerade im Berufsverkehr – intensiv genutzt. Dadurch kommt es allerdings auch zu vielen Konflikten mit Fußgängern, die hier ebenfalls gerne unterwegs sind und z.B. Hunde ausführen.

Hintergrund:

Im Koalitionsvertrag auf Hamburger Landesebene ist zwischen SPD und GRÜNEN vereinbart, dass für jeden Bezirk ein Radschnellweg entwickelt wird. In der kommenden Legislatur (2020 bis 2025) soll dieser gebaut werden. Die Zuständigkeit für Radschnellwege ist auf Ebene der Metropolregion Hamburg angesiedelt, da die Wege gerade die Stadt mit ihrem Umland verbinden sollen, also über die Landesgrenzen hinausreichen.

 

Pressemitteilung als pdf

Drucksache

Foto: Radfahrer*innen auf dem Weg am Flughafengelände (Reiffert/GRÜNE Fraktion Nord)
Foto: Thorsten Schmidt (Daniela Möllenhoff)

Fotos sind bei Nennung der Urheberin kostenfrei verwendbar.

 



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