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Ungewiss ist die Zukunft der denkmalgeschützten Kirche am Biedermannplatz in Barmbek. Die Stadt plant, das ihr gehörende Grundstück, auf dem die Bugenhagenkirche steht, dem Kirchenkreis für einen Euro zu überlassen. Dieser kann damit dann praktisch machen, was er möchte. Stadt oder Bezirk haben darauf keinen Einfluss mehr. Das geht aus einer Antwort der Finanzbehörde auf eine Anfrage der GRÜNEN Bezirksfraktion Hamburg-Nord hervor. Die GRÜNEN kritisieren, dass die Stadt sich mit diesem Vorgehen aus der Verantwortung für die weitere Nutzung des Denkmals stiehlt.
Christoph Reiffert, Sprecher der GRÜNEN Bezirksfraktion für Barmbek, ärgert sich: „Die Bugenhagenkirche ist ein Wahrzeichen Barmbeks. Sie sollte dem ganzen Stadtteil und allen Kulturinte-ressierten zugutekommen. Das ist der erklärte Wille des dortigen Stadtteilrats und weiter Teile der Bezirkspolitik. Was die Finanzbehörde nun plant, lässt aber Böses erahnen: Sie ist froh, wenn sie das Grundstück los ist. Hier geht man offenbar nach dem Motto ‚Nach mir die Sintflut‘ vor.
Es gehört aber zur Pflicht des Staats, mit seinem Eigentum sorgsam umzugehen und die Belange der Bürgerinnen und Bürger dabei zu berücksichtigen. Hier passiert das genaue Gegenteil! In einem intransparenten Verfahren wird öffentlicher Grund privatisiert, der Kontrolle durch die Bürgerinnen und Bürger entzogen und quasi verschenkt.“
Die GRÜNEN befürchten nun, dass der Kirchenkreis seinen Sympathien für eine kirchliche Nutzung durch die umstrittene evangelikal-freikirchliche Eastside-Gemeinde nachkommen wird und dieser die Bugenhagenkirche überantwortet. Deren Nutzungsidee eines religiösen Zentrums richtet sich nur an einen sehr kleinen Personenkreis, der wohl großenteils nicht aus dem Stadtteil stammt. Damit stünde dieser Raum nicht mehr der breiten Öffentlichkeit zur Verfügung, sondern nur einer kleinen religiösen Gemeinschaft.
Reiffert ergänzt: „Es ist zu befürchten, dass durch das Handeln der Finanzbehörde nun im Ergebnis genau der Akteur den Zuschlag für die Nutzung des Gebäudes erhält, der vor Ort abgelehnt wird. Das wirkt, als drücke sich die Behörde vor einem klaren Umgang mit dem offensichtlichen Konflikt und schickt mit dem Kirchenkreis einfach einen anderen Akteur vor.“
Deutliche Worte finden die GRÜNEN auch für die aus ihrer Sicht vollkommen unzureichenden Auskünfte der Finanzbehörde auf ihre Anfrage: „Auf unsere 12 Fragen zum Themenkomplex Bugenhagenkirche antwortet die Finanzbehörde nach über sechs Wochen Bearbeitung lapidar mit 20 Zeilen Fließtext – und ignoriert dabei fast alle Fragen. Sie missachtet damit das Auskunftsrecht der Bezirkspolitik und belegt, dass sie einfach nicht gewillt ist, der Forderung von Politik und Öffentlichkeit nach mehr Transparenz bei diesem Verfahren nachzukommen,“ so Reiffert weiter.
Hintergrund
Zurzeit wird die Bugenhagenkirche vor allem als Theaterspielstätte genutzt. Die BURG, Theater am Biedermannplatz, bietet in den Räumlichkeiten seit 2012 ein vielfältiges kulturelles Angebot für Barmbek an. Ein Investor hat angeboten, den Theaterbetrieb für die nächsten fünf Jahre finanziell zu unterstützen.Favorit für die künftige Nutzung ist offenbar immer noch die freikirchliche, evangelikale Eastside-Gemeinde. Diese will dort ein alle Lebensphasen umspannendes religiöses Zentrum für ihre Mitglieder errichten.
Sowohl der Stadtteilrat Barmbek-Süd als auch die große Mehrheit der Fraktionen und Gruppen in der Bezirksversammlung lehnt eine Übertragung an die Eastside-Gemeinde ab. Die Pläne des Landesbetriebs Immobilienmanagement und Grundvermögen, das Grundstück der Bugenhagenkirche der Eastside-Gemeinde zu übertragen, scheiterten zunächst an der politischen Intervention.
Die ablehnende Haltung von Politik und Stadtteilgremien fußt auf dem Wunsch nach einer dem Stadtteil zugewandte kulturellen Nutzung des Gebäudes und der angeschlossenen Fläche. Die von der evangelikalen, charismatischen Freikirche geplante Nutzung steht diesem Wunsch diametral entgegen und würde auch eine Nutzung wie derzeit durch DIE BURG, Theater am Biedermannplatz, ausschließen.
Über den aktuellen Verhandlungsstand ist nichts bekannt – Kirchenkreis und Stadt befinden sich aber offenbar weiter im Austausch mit der umstrittenen Eastside-Gemeinde.
Anfrage und Antwort
Pressemitteilung als pdf
Foto Bugenhagenkirche (Reiffert/GRÜNE Fraktion Nord)
Foto des GRÜNEN Bezirksabgeordneten Christoph Reiffert (Daniela Möllenhoff)
Fotos sind bei Nennung der Urheberin kostenfrei verwendbar.
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