Equal Pay Day

Am 8. März ist der Internationale Frauenkampftag, an dem traditionell auf die (fehlende) Gleichstellung der Geschlechter aufmerksam gemacht werden soll.
Am vorherigen Tag ist der Equal Pay Day, welcher basierend auf dem Entgeltunterschied zwischen den Geschlechtern in diesem Jahr für den 7. März berechnet wurde.
Doch: Was ist und bedeutet der Equal Pay Day?
Der Equal Pay Day, deutsch „Tag der Entgeltgleichheit“ symbolisiert die geschlechterspezifische Lohnlücke (den Gender Pay Gap) zwischen Männern und Frauen. In Deutschland verdienen Frauen aktuell durchschnittlich 18% weniger als Männer. Rechnet man den Wert in Tage um, arbeiten Frauen in diesem Jahr 66 Tage umsonst. Männer werden schon ab dem 1. Januar für ihre Arbeit bezahlt.
Ins Leben gerufen wurde dieser Aktionstag, um die verschiedenen Ursachen und Folgen des Verdienstunterschiedes sichtbar zu machen.
Um das genaue Datum zu errechnen, bezieht man sich auf die jeweils jahresaktuelle unbereinigte Lohnlücke. Nach dieser Berechnung fällt der Equal Pay Day 2022 auf den 07. März. Im Vorjahr 2021 fand er am 10. März statt. Und 2012, vor 10 Jahren, war es noch der der 23. März.
Das zeigt, dass die Bemühungen vieler Politiker*innen, Aktivist*innen und anderer engagierter Menschen erfolgreich waren und die Lohnlücke sich im Verlauf der Zeit verkleinert hat. Doch diese Tendenz ist keine Selbstverständlichkeit. Deshalb setzen wir Grünen uns auf allen Ebenen dafür ein die Lohnlücke zwischen den Geschlechtern zu schließen.
Unbereinigter Gender Pay Gap:
Der Gender Pay Gap kann bereinigt oder unbereinigt angegeben werden. Als unbereinigten Gender Pay Gap bezeichnet man den Unterschied zwischen dem durchschnittlichen Brutto-Stundenlohn von Männern und Frauen. Er wird als prozentualer Anteil des durchschnittlichen Brutto-Stundenlohns der Männer angegeben. Darin enthalten sind Vollbeschäftigte, Arbeitnehmer*innen in (Alters-)Teilzeit, geringfügig Beschäftigte, Auszubildene und Praktikant*innen. Der unbereinigte Gender Pay Gap betrug in 2021 in Deutschland 19 %. Die Lohnlücke in Westdeutschland & Berlin liegt bei 20 % und in Ostdeutschland bei 6 %. Im EU-Vergleich steht Deutschland schlecht da: nur Estland und Tschechien verzeichnen eine noch größere Ungleichheit. Rumänien und Italien sind mit 5 % geschlechterspezifischer Lohnlücke die Vorreiterinnen.
Bereinigter Gender Pay Gap:
Der bereinigte Gender Pay Gap ist ein Vergleich des Brutto-Stundenlohns von Frauen und Männern in vergleichbaren Erwerbstätigkeiten. Dabei rechnet man strukturelle Unterschiede wie Ausbildungsgrad, Beruf, Qualifikation, Arbeitserfahrung u.ä. heraus. Das unterstellt, dass Frauen und Männer die gleichen Berufe oder den gleichen Anteil an Führungspositionen hätten. Natürlich könnte man das positiv interpretieren und anmerken, dass so das maximale Ausmaß der Lohndiskriminierung sichtbar wird.
Dem gegenüber steht die realistischere Lesart, nach der Qualifikation und Wirklichkeit der Beschäftigungslage in der Wirtschaft selbst das Ergebnis struktureller und gesellschaftlicher Benachteiligung sind. Das Ausmaß der Lohndiskriminierung und die Bedeutung von Erwerbsunterbrechungen durch Familienarbeit werden deutlich unterschätzt. In jedem Fall ermöglicht der bereinigte Gender Pay Gap den Ursachen der Lohnlücke auf den Grund zu gehen. Der bereinigte Gender Pay Gap ist je nach Branche oder Tätigkeit unterschiedlich groß. Im Mittel lag er 2021 in Deutschland bei 6 %.
Im Folgenden haben wir Antworten auf häufige Fragen rund um das Thema Equal Pay für Euch zusammengestellt:
- Was sind die Ursachen des Gender Pay Gaps?
- Wie beeinflussen Rollenbilder unsere Berufswahl und unseren Alltag?
- Warum sollte ich mich damit beschäftigen? Warum ist das für mich wichtig?
- Wie kann ich herausfinden, ob ich von ungleicher Bezahlung betroffen bin?
- Wie kann ich mich auf eine Gehaltsverhandlung vorbereiten? Wo kann ich mich informieren?
- Darf ich im Bewerbungsgespräch nach meinem Kinderwunsch gefragt werden? Muss ich wahrheitsgemäß antworten? Wie reagiere ich angemessen?
- Wo kann ich mich beraten lassen oder Unterstützung bekommen, wenn ich mit meinem Partner / meiner Partnerin eine bessere Aufteilung der unbezahlten Arbeiten im Haushalt anstrebe?
- Wie kann ich bei der Familienplanung sicherstellen, dass ich nicht (finanziell) benachteiligt werde?
- Was planen die GRÜNEN?
Was sind die Ursachen des Gender Pay Gaps?
Die Ursachen, die dazu führen, dass Frauen und Männer unterschiedlich entlohnt werden, sind vielfältig. Ausschlaggebend sind unter anderem eine stärkere Arbeitsmarktbeteiligung und geringere Karriereunterbrechungen bei Männern. Hinzu kommt, dass Frauen in Führungspositionen immer noch unterrepräsentiert sind. Diese Phänomene lassen sich vor allem auf eine ungleiche Verteilung von (unbezahlten) Arbeiten in der Familie und im Haushalt zurückführen. Frauen weichen statistisch gesehen eher in Teilzeit aus, um Beruf und Familie zu vereinbaren. Insbesondere Kinder führen zu einem größeren Zeitbedarf an unbezahlter Sorgearbeit. Gleichzeitig steigt als Folge davon die Vollzeiterwerbstätigkeit von Männern an. Daraus ergibt es sich automatisch, dass mit Geburt des ersten Kindes der Gender Pay Gap sofort steil ansteigt. Leider erleben Männer bei dem Versuch in Teilzeit zu arbeiten nicht selten Diskriminierung, wenn sie das Rollenmuster des männlichen Hauptverdieners ablegen wollen. Zum Beispiel genehmigen ihnen die Arbeitgeber häufig keine Arbeitszeitreduktion. Auch Drohungen mit negativen Konsequenzen für die Karriere tragen dazu bei, dass die alten Rollenzuschreibungen erhalten bleiben.
Eine weitere Ursache der Entgeltdiskriminierung ist die Tatsache, dass „Frauenberufe“ geringer entlohnt werden. Zum Anforderungsprofil dieser Berufe gehören regelmäßig Eigenschaften, die als typisch „weiblich“ gelten. Ganz nach der veralteten Vorstellung, dass diese Berufe weniger wert seien, werden sie auch monetär abgewertet. Die treibende Kraft hinter dieser Abwertung sind gesellschaftliche Geschlechterstereotype und Rollenzuweisungen. Immer noch beeinflussen sie unsere Berufswahl. Sie sorgen dafür, dass uns nur ganz bestimmte Kompetenzen zugewiesen werden. Sogar auf die Interpretation von Charaktereigenschaften haben sie bisweilen noch Einfluss. Patriarchale Gesellschaften haben diese Rollenbilder über Jahrhunderte verinnerlicht. Das führt unter anderem dazu, dass Frauen in Gehaltsverhandlungen tendenziell weniger Lohn fordern. Sie halten ein geringeres Gehalt für sich selbst für durchaus „gerecht“. Weil sie sich ihres Wertes nicht bewusst sind. So wird der Gender Pay Gap letztendlich zu einer sich selbst erfüllenden Prophezeiung.
Wie beeinflussen Rollenbilder unsere Berufswahl und unseren Alltag?
Warum sind es primär Frauen, die sich für Teilzeitarbeit entscheiden? Warum sind es meist Frauen, die sich in heterosexuellen Beziehungen um Dinge kümmern, wie Blumen für die Schwiegermutter zu besorgen oder die daran denken, neue Schuhe oder eine Winterjacke für das gemeinsame Kind zu kaufen. Sicher nicht, weil Männer zu solchen Tätigkeiten oder gedanklichen Leistungen unfähig wären. Warum entscheiden sich in erster Linie Frauen für Sorgeberufe wie Erzieher*in oder medizinische*r Fachangestellte*r? Sicher nicht, weil Männer weniger dazu in der Lage sind, mit Kindern zu singen oder zu basteln.
Geschlechterstereotype sind kulturell so präsent, dass Menschen schnell vergessen, dass „weibliche“ und „männliche“ Rollen nicht immer so aufgeteilt waren. Etwa im mittelalterlichen Europa arbeiteten alle Menschen, egal welchen Geschlechts, körperlich hart in der Landwirtschaft. Die Gesellschaftsform der Zeit setzte nicht auf Frauen, die sich allein der Sorgearbeit und dem Häuslichen widmen. Es war also keinesfalls immer so, dass die Frau, sich allein um den Haushalt und die Kinder kümmert, während der Mann das Geld verdient. Dass dies für alle das beste Leben sei, ist eine konservative Erzählung. Bestimmt wären auch viel mehr Frauen dazu in der Lage, eine Waschmaschine anzuschließen oder einen Umzugswagen zu fahren, wenn sie nicht unbewusst das Klischee einer hilflosen, von Männern abhängigen Frau reproduzieren würden.
Es ist nicht von der Hand zu weisen, dass langjährige Prägungen unser Verhalten beeinflussen und diese sich nicht nur in Beziehungen, sondern auch bei der Berufswahl auswirken. Experimente mit Kindern, die dazu aufgefordert werden, genderneutrale Figuren mit beruflicher Kleidung, Frisuren und Gesichtern zu versehen, gestalten beim Beruf Tänzer*in eine Frau und beim Beruf Pilot*in einen Mann. Umso wichtiger erscheint es, stereotype Repräsentationen zu hinterfragen und zu kritisieren und sich als Mann und Frau immer wieder zu fragen, ob wir möglichst authentisch das verkörpern, was uns entspricht, oder wir ein Klischee reproduzieren.
Warum sollte ich mich damit beschäftigen? Warum ist das für mich wichtig?
„Mathe ist nichts für Mädchen“ ist ein Stereotyp, das uns bereits im Kindesalter begegnet. Neben der Berufswahl prägt es unter anderem auch unseren Umgang mit Finanzthemen bis ins Erwachsenenalter hinein. Solche Klischees tragen auch dazu bei, dass der Finanzsektor stark männlich dominiert ist, insbesondere in der Vermögensberatung. Dadurch fühlen sich Frauen von Finanzthemen häufig eingeschüchtert. Schließlich wird stets suggeriert, der Umgang mit Geld sei keine „weibliche Kompetenz“. Laut dem, Deutschem Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) ist die Gläserne Decke in der Finanzbranche so stabil wie sonst nirgends: in keiner anderen Branche ist es für Frauen in Deutschland so unwahrscheinlich in Führungspositionen aufzusteigen. Weibliche Vorbilder im Finanzwesen, wie Vorständinnen in Banken, gibt es dadurch kaum.
Auch im Privaten überlassen viele Frauen ihre Finanzen ihrem Partner, oder kümmern sich sogar gar nicht um eine finanzielle Vorsorge. Laut OECD verfügen in Deutschland nur 49 % der Frauen über ein Mindestmaß an Finanzwissen (Männer 72 %). Es liegt auf der Hand, dass sich Nachteile im weiteren Lebensverlauf so kaum vermeiden lassen, denn gerade Frauen sind auf eine sinnvolle und langfristige Finanzplanung angewiesen, weil sie oftmals kürzer erwerbstätig sind, ein geringeres Einkommen und eine höhere Lebenserwartung haben. Zudem sind viele Frauen in romantischen Beziehungen finanziell abhängig von ihren Partnern. In Anbetracht dessen, dass in Deutschland viele Ehen geschieden werden (im Jahr 2020 lag die Scheidungsrate bei 38,5 %), gehen Frauen mit dieser Rollenverteilung ein hohes finanzielles Risiko ein.
Zu guter Letzt stellt sich für uns als Gesellschaft die Frage, warum Frauen nicht das gleiche Maß an Anerkennung in Form von Geld zuteilwerden sollte wie Männern.
Rente, Vermögen, Altersarmut
Ganz konkret werden diese Nachteile bei einem Blick auf die Rentenverteilung in Deutschland: der Gender Pension Gap (also die geschlechterspezifische Rentenlücke) der gesetzlichen Rente beträgt hier 53 %. Männer beziehen also fast doppelt so viel Rente wie Frauen. Ähnlich verhält es sich mit der Verteilung von Vermögenswerten. Es ist also nicht verwunderlich, dass der Anteil von Frauen in Altersarmut mehr als 9 % über dem der Männer liegt. Die Armutsquote von hochbetagten Frauen, die als Hausfrauen nie einer Erwerbsarbeit nachgegangen sind, liegt sogar bei über 50 %. Altersarmut bedeutet mit einem maximalen Einkommen von 1167 €/Monat leben zu müssen.
Finanzielle Selbstbestimmung
Eigenes Geld ermöglicht eigene Entscheidungsfreiheit. Gerade in Trennungssituationen Nicht allein die Scheidungsrate sollte als Argument dafür herhalten, warum Frauen selbstbestimmt im Bereich Finanzen sein sollten. Wäre es nicht ein Zeichen echter Gleichberechtigung, wenn in einer Beziehung die Steuererklärung abwechselnd von einer der beiden Partner*innen erledigt wird? Warum sollten Frauen in bestimmten Bereichen des Lebens gar nicht erst versuchen, Expertinnen zu werden? Wie können sie aktiv und gleichberechtigt an Themen wie der Finanzierung von Urlauben, Autos und Wohnungen beteiligt sein, wenn sie in diesem Bereich nicht kompetent sind. Eine Beziehung muss nicht zwangsläufig eine Wirtschaftsgemeinschaft sein. Warum sollten nicht beide Personen auch eigenes Geld zu ihrer freien Gestaltung zur Verfügung haben? Ganz bestimmt ist es nicht nur für Frauen, sondern die Gesellschaft als ganze ein Schritt nach vorne, wenn Menschen aller Geschlechter selbstbestimmt ihr Geld verwalten. Eine Steuererklärung auszufüllen oder sich in ETF-Anlagen einzuarbeiten ist zwar nicht gerade so erfreulich wie ein Strandspaziergang, aber ein Erfolgserlebnis allemal.
Wie kann ich herausfinden, ob ich von ungleicher Bezahlung betroffen bin?
In Deutschland ist es verboten Männern und Frauen aufgrund ihres Geschlechts unterschiedliche Gehälter für eine gleiche oder gleichwertige Arbeit zu zahlen. Dass wir trotzdem einen Gender Pay Gap von knapp 20 % haben, liegt unter anderem daran, dass in unserer Gesellschaft über Geld nicht gerne gesprochen wird.
Das Entgelttransparenzgesetz ist ein Instrument, um ungleiche Entlohnung für gleiche oder gleichwertige Arbeit zu minimieren. In dem Gesetz ist unter anderem festgelegt, dass Arbeitgeber*innen verpflichtet sind, über ein mittleres Vergleichsentgelt Auskunft zu geben. Beschäftigte von Betrieben mit über 200 Angestellten können dies schriftlich einfordern. Weitere Informationen und Musterformulare für Auskunftsanfragen findest Du hier:
Allerding profitiert ein großer Teil von Arbeitnehmer*innen aufgrund dieser Untergrenze nicht vom Entgelttransparenzgesetz. Auch sind keine Sanktionen vorgesehen für den Fall, dass eine ungleiche Bezahlung aufgedeckt wird. Vielen Arbeitnehmer*innen bleibt also nur, selbst das Gespräch mit Vorgesetzten und/oder Kolleg*innen zu suchen.
Wie kann ich mich auf eine Gehaltsverhandlung vorbereiten? Wo kann ich mich informieren?
Der erste wichtige Schritt besteht darin, mithilfe von Tarifverträgen oder Portalen wie lohnspiegel.de realistisch einzuschätzen, wie viel Du fordern kannst. Sich selbst Anpreisen — dieses unerlässliche Element bei Gehaltsverhandlungen kann besonders für Frauen ungewohnt sein, da sie oft noch immer zur Bescheidenheit erzogen werden oder ihnen nicht vorgelebt wird, forsch und fordernd zu sein.
Die Karriereberaterin Heike Friedrichsen rät dazu, schon langfristig vor einer Gehaltsverhandlung, die eigenen Erfolge zu vermarkten, etwa indem man Vorgesetzten von gutem Feedback durch Kund*innen erzählt, einem angeworbenen Projekt und ähnlichen Errungenschaften. Wenn Deine Erfolge gesehen werden, steigerst Du Deine Chancen auf eine Gehaltserhöhung. Das Gleiche gilt für die Verhandlungen bei einem neuen Job. Wichtig ist es, die Erfolge und Stärken beim aktuellen Arbeitgeber herauszustreichen, die begründen, warum Du im neuen Job die gewünschte Bezahlung verdienst. Da die meisten Chef*innen in Zahlen denken, empfiehlt Friedrichsen, die eigenen Erfolge in Zahlen auszudrücken, wie etwa in einer Umsatzsteigerung um x Prozent. Für viele Frauen ist es ungewohnt, sich selbst zu vermarkten, sodass es sich empfiehlt, das Gespräch mit Freund*innen zu proben. Wenn Du noch einen Schritt weiter gehen möchtest, kannst Du dich für das Jobinterview professionell coachen lassen. Fest steht, je sicherer Du bist, dass Du die angestrebte Bezahlung verdienst, desto überzeugender kannst Du auftreten:
Darf ich im Bewerbungsgespräch nach meinem Kinderwunsch gefragt werden? Muss ich wahrheitsgemäß antworten? Wie reagiere ich angemessen?
Fragen nach Heirat, Familienstand, Kindern oder einem vorhandenen Kinderwunsch haben in einem Bewerbungsgespräch nichts zu suchen. Der deutsche Gesetzgeber definiert diese gem. § 3 Z 1 GIBG (Gleichbehandlungsgesetz) sogar als unzulässig. Demnach drohen dir auch keine Konsequenzen solltest Du z.B. die Frage nach einer vorhandenen Schwangerschaft nicht wahrheitsgemäß beantworten.
Die einzige Ausnahme bilden Berufsgruppen, in denen eine Einstellung zu einem Zeitpunkt der Schwangerschaft nicht mit dem Mutterschutzgesetz vereinbar ist und Arbeitgebende die Information brauchen, um für den Arbeitnehmendenschutz zu sorgen.
Grundsätzlich gilt, dass Dir keine Fragen innerhalb eines Bewerbungsgesprächs gestellt werden dürfen, die Dich aufgrund deines Geschlechtes benachteiligen oder zu einer Nichteinstellung führen könnten.
Schaue Dir hierzu auch gerne den Leitfaden für diskriminierungsfreie Einstellungsverfahren der Antidiskriminierungsstelle des Bundes an.
Leitfaden: Fair in den Job! Leitfande für diskriminierungsfreie Einstellungsverfahren
Wo kann ich mich beraten lassen oder Unterstützung bekommen, wenn ich mit meinem Partner / meiner Partnerin eine bessere Aufteilung der unbezahlten Arbeiten im Haushalt anstrebe?
Viele Psycholog*innen oder Paartherapeut*innen beraten Menschen zur Aufteilung der Haushaltsaufgaben. Auch über das Familienportal des Bundesministeriums für Familie kannst Du kostenlose Beratungsstellen in der eigenen Region finden, z.B. über die Deutsche Arbeitsgemeinschaft für Jugend- und Eheberatung e. V. (DAJEB). Eltern von minderjährigen Kindern haben einen Anspruch auf eine Beratung:
Hier gelangst du zu allgemeinen Informationen und Beratungslinks des Bundesministeriums für Familie.
Fündig werden kannst du auch über die Hamburger Sozialbehörde für den Bereich Familienberatung.
Wie kann ich bei der Familienplanung sicherstellen, dass ich nicht (finanziell) benachteiligt werde?
Vergleicht man die Erwerbsbiographien von Männern und Frauen, erkennt man einen klaren Bruch zum Beginn der Familienplanung bzw. -gründung. Frauen pausieren ihre Erwerbstätigkeit länger und bleiben im Anschluss häufiger in beruflichen Teilzeitverhältnissen, was sich sowohl auf die Karriere, Förderung als auch auf die finanzielle Situation auswirkt.
Es gibt nicht das eine Konzept, das sich pauschal auf alle Familienkonstellationen anwenden lässt. Viele Aspekte können bei der Aufteilung eine Rolle spielen, wie z.B. das Einkommen, Branche etc. Solltest Du jedoch das Gefühl haben durch oder innerhalb deiner Familienplanung benachteiligt zu sein oder bei der Planung Unterstützung benötigen, kannst Du dich gerne kostenfrei bei folgenden Einrichtungen in Hamburg beraten lassen:
Der Wiedereinstiegsrechner des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend ist außerdem ein hilfreiches Werkzeug, um sich einen Überblick über die finanzielle Seite eines Wiedereinstieges in den Beruf nach einer familien- oder pflegebedingten Auszeit aus dem Beruf zu verschaffen.
Was planen die GRÜNEN?
GRÜNE Ansätze, um Gleichberechtigung umzusetzen findest Du im Detail hier.
Die Hamburger GRÜNEN engagieren sich zudem beim Bündnis Equal Pay für Hamburg:
Alle Infos und Fakten könnt Ihr hier nachlesen:
- equalpayday.de
- https://www.boeckler.de/pdf/p_wsi_pb_7_2016.pdf
- BMFSFJ (2020): 4. Atlas zur Gleichstellung von Frauen und Männern in Deutschland https://www.bmfsfj.de/bmfsfj/service/publikationen/4-atlas-zur-gleichstellung-von-frauen-und-maennern-in-deutschland-160358
- Europäische Kommission: Gender Equality: ec.europa.eu/info/policies/justice-and-fundamental-rights/gender-equality
- Statistisches Bundesamt: Qualität der Arbeit – Gender Pay Gap: www.destatis.de/DE/Themen/Arbeit/Arbeitsmarkt/Qualitaet-Arbeit/Dimension-1/gender-pay-gap.html
- Statistisches Bundesamt: Gender Pay Gap in der Europäischen Union: https://www.destatis.de/Europa/DE/Thema/Bevoelkerung-Arbeit-Soziales/Arbeitsmarkt/Qualitaet-der-Arbeit/_dimension-1/07_gender-pay-gap.html
- Deutscher Hochaltrigkeitssurvey, Kurzberichte: ceres.uni-koeln.de/forschung/d80/
- OECD (2017), G20/OECD INFE report on adult financial literacy in G20 countries: www.oecd.org/daf/fin/financial-education/G20-OECD-INFE-report-adult-financial-literacy-in-G20-countries.pdf
- DIW Wochenbericht 3 / 2022, S. 22-33 www.diw.de/de/diw_01.c.833645.de/publikationen/wochenberichte/2022_03_2/deutlich_mehr_vorstaendinnen_in_grossen_unternehmen_-_beteiligungsgebot_scheint_bereits_zu_wirken.html
- de.statista.com/statistik/daten/studie/76211/umfrage/scheidungsquote-von-1960-bis-2008/