BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN

GRÜNE Hamburg‑Nord

Kurze Beine, kurzer Bremsweg: GRÜNE setzen Elternforderung nach Tempo 30 im Herzen Winterhudes durch

24.11.25 –

Die Eltern der Kita „Akademie für Kinder“ und der Goldbek-Schule wünschen sich mehr Sicherheit für über 280 Kita- und Grundschulkinder in Winterhude. Ihre Forderungen [1] nahmen die GRÜNEN im Regionalausschuss zum Anlass, Tempo 30 rund um die unübersichtliche Kreuzung Krohnskamp/Dorotheenstraße/Poßmoorweg zu beantragen.

In der Sitzung erklärte die Polizei, dass dies für den unmittelbaren Kreuzungsbereich aufgrund des GRÜNEN Antrags schon geprüft werde und aussichtsreich sei. Die Nord-Koalition aus SPD, CDU und FDP vertagte den Antrag aber und ließ erkennen, dass sie die weitergehende Forderung nach Tempo 30 bis einschließlich Moorfuhrtweg nicht mittragen wolle.

Stefan Riesle, GRÜNES Mitglied im Regionalausschuss: ,,Die Eltern fordern völlig zu Recht sichere Wege für ihre Kinder. Das betrifft die unübersichtliche fünfarmige Kreuzung Dorotheenstraße/ Krohnskamp/ Poßmoorweg, aber auch den weiteren Schulweg entlang Poßmoorweg, Moorfuhrtweg und Dorotheenstraße. Durch Tempo 30 würden diese Straßen sicherer für alle, die dort unterwegs sind. 
Jeden Morgen passieren 80 Kita-Kinder und über 200 Schulkinder allein der Goldbek-Schule diese Straßen. Für Kinder weiterer Schulen wie der Forsmannschule ist die Strecke ebenfalls Schulweg. Ich danke dem Polizeikommissariat 33, dass es die Forderung der Eltern von Tempo 30 an der Kreuzung aufgrund unseres Antrags bereits prüft und wohl positiv bescheiden wird.“

Thorsten Schmidt, GRÜNER Sprecher für Winterhude, ergänzt:  „Was ich nicht verstehe, ist, dass die Nord-Koalition ignoriert, dass auch für die anderen Schulwege rund um die Kreuzung bereits jetzt eine Prüfung von Tempo 30 möglich wäre. Denn die entsprechende Regelung der Bundesebene gilt nach Auskunft des Senats unmittelbar, nicht erst, wenn Hamburg sie in seine Regelwerke eingepflegt hat. Es scheint, dass die Koalition auch bei diesem Thema mutlos und uninspiriert handelt – sonst hätte sie unseren Antrag nicht so negativ kommentiert. Dass er letztlich nur vertagt und nicht gleich abgelehnt wurde, liegt wohl hauptsächlich daran, dass zu viele Eltern in der Sitzung anwesend waren.“

Der GRÜNE Antrag wird in der kommenden Sitzung des Regionalausschusses am 8. Dezember erneut aufgerufen.

Hintergrund 
Eine sehr unübersichtliche fünfarmige Kreuzung aus Dorotheenstraße, Krohnskamp und Poßmoorweg sowie nicht vorhandene oder sehr schmale Radwege: das ist die Situation, mit der täglich rund 80 Kitakinder und mehr als 200 Schulkinder konfrontiert sind.
Genau an dieser Kreuzung befindet sich seit März 2025 die Kita „Akademie für Kinder“, in der rund 80 Krippen- und Elementarkinder betreut werden. Des Weiteren liegt die Kreuzung auf dem Schulweg vieler Grundschulkinder, da laut Aussage der Schulleitung der naheliegenden Goldbek-Schule (Poßmoorweg 22) etwa 2/3 der Schülerschaft, und damit über 200 Schüler*innen, diese Kreuzung auf ihrem täglichen Schulweg passieren müssen. Laut Aussagen von der Kitaleitung der Akademie für Kinder und der Elternschaft der Goldbek-Schule kommt es hier häufig zu gefährlichen Situationen für Kinder. 

Zu den Gefahren für die Kinder im direkten Kreuzungsbereich kommt hinzu, dass die umliegenden Geh- und Radwege sehr schmal sind. Im Poßmoorweg gibt es nicht einmal einen Radweg. Dies stellt für die Schüler in den höheren Grundschulklassen eine zusätzliche Gefahr dar: Radfahrende Schüler*Innen der Goldbekschule müssen ab der Kreuzung im Mischverkehr bei Tempo 50 auf der Straße fahren, um dann links in den Poßmoorweg abzubiegen.

Hier kommt noch erschwerend hinzu, dass unmittelbar vor der Kreuzung Poßmoorweg / Moorfuhrtweg die Bushaltestelle der Linie 25 liegt, wodurch die Abbiegesituation durch den haltenden Bus und die den Bus überholenden Autos noch unübersichtlicher wird.
Da dies vielen zu gefährlich erscheint, fahren Kinder mit dem Rad auf den engen Fußwegen, von der Kreuzung kommend vorwiegend auf der linken Seite. Dies führt zu Konflikten mit Fußgänger*Innen und in der Einmündung des Heidberg dazu, dass die Kinder von der falschen Seite kommend leichter übersehen werden. 

Um die Schulwege sicherer zu gestalten und so das Risiko schwerwiegender Unfälle zu verringern, fordern die GRÜNEN Tempo 30 für den

  • unmittelbaren Kreuzungsbereich
  • Dorotheenstraße zwischen Maria-Louisen-Straße und Kreuzung Krohnskamp / Poßmoorweg
  • Krohnskamp zwischen Gottschedstraße und Kreuzung Krohnskamp/Poßmoorweg
  • Poßmoorweg zwischen Moorfuhrtweg und Kreuzung Dorotheenstraße/Krohnskamp
  • Moorfuhrtweg


Hintergrund Novelle der StVO:
Seit dem Inkrafttreten der Novelle der StVO im Frühjahr diesen Jahres ist es möglich, Tempo 30 Strecken auch an „hochfrequentierten Schulwegen“ und an Zebrastreifen anzuordnen (§ 45 Abs. 9 Satz 4 Nr. 6 StVO). An Kitas war dies auch bereits vorher möglich. Hochfrequentierte Schulwege sind laut Verwaltungsvorschrift zur Straßenverkehrsordnung (VwV-StVO) „Straßenabschnitte, die innerhalb eines Stadt- oder Dorfteils eine Bündelungswirkung hinsichtlich der Wege zwischen Wohngebieten und allgemeinbildenden Schulen haben.“

Die Fakten sind eindeutig: Laut Deutschem Verkehrssicherheitsrat (DVR) beträgt die Überlebenswahrscheinlichkeit für Fußgänger*innen bei einem Unfall mit einem Auto bei einer Aufprallgeschwindigkeit von 30 km/h 70%, bei 50 km/h sinkt sie auf 20%. Hinzu kommt der längere Anhalteweg: Tritt ein Kind unvermittelt auf die Straße, kann die Autofahrende Person bei Tempo 30 viel häufiger noch rechtzeitig anhalten als bei Tempo 50.

Laut Umweltbundesamt (Wirkung von Tempo 30 an Hauptverkehrsstraßen) ist der Einfluss von Tempo 30 auf die Leistungsfähigkeit einer Hauptverkehrsstraße gering. Gleichzeitig brauchen Fahrzeuge bei Tempo 30 für eine 300m lange Strecke nur knapp 15 Sekunden länger. Die Zahl und die Schwere der Unfälle sinkt jedoch signifikant.

Anlage

Fotos sind kostenfrei verwendbar bei Nennung der Urheberin und im Zusammenhang mit einer Berichterstattung über die GRÜNEN. 

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