Projekt "Die Stadt im Klimawandel" - Werner-Boelz (GAL): Politik braucht Unterstützung der Wissenschaft

Einen für die Politik ungewöhnlichen Weg geht die Fraktion der Grünen im Bezirk Nord: Sie sucht aktiv den Dialog mit der Wissenschaft, um die Auswirkungen des Klimawandels auf Stadtentwicklungsprozesse zu beleuchten und entsprechende Handlungsoptionen zu erlangen. Dazu tauschte sich der Vorsitzende der GAL-Fraktion Hamburg-Nord, Michael Werner-Boelz, jetzt an der HafenCity Universität (HCU) mit Studierenden des Studiengangs Stadtplanung aus. Konkret ging es um aktuelle Konflikte zwischen Wohnungsbebauung und Grünflächenerhalt bei Planungsprozessen in Hamburg-Nord. Auch ein Vertreter eines in Groß Borstel von Wohnungsbauplanungen betroffenen Kleingartenvereins schilderte den Studierenden die Problemlage innerstädtischer Nachverdichtung aus Sicht der Kleingärtner. Dieser Dialog an der HCU soll im kommenden Semester fortgesetzt werden.

Die Universität Hamburg wird im kommenden Sommersemester eine Übung anbieten, die in einem Planspiel enden soll. Dort sollen die Konfliktpotenziale innerstädtischer Nachverdichtung erörtert und Lösungsmöglichkeiten beleuchtet werden. Geschehen soll dies an Hand der beiden größten und auch umstrittensten Bauvorhaben im Bezirk Nord: dem Hebebrandquartier und dem ehemaligen Güterbahnhof Lokstedt.

Michael Werner-Boelz: „Wir haben uns als Grüne klar für eine innerstädtische Nachverdichtung ausgesprochen und unterstützen die Wohnungsbauvorhaben im Bezirk. Allerdings gibt es dabei meist Konflikte um die Bebauung von Kleingärten und Grünflächen. Diese haben auch eine wichtige Bedeutung für das Stadtklima - ein Thema, das auch die Hamburger Hochschulen beschäftigt. Deshalb sind wir auf die HCU und die Uni Hamburg zugegangen.
Es gibt nicht nur ein Interesse der Politik, sich mit der Wissenschaft auszutauschen, sondern auch ein sehr großes Interesse der Wissenschaft, mit den Politikern vor Ort, denen, die über städtische Planungsprozesse letztlich entscheiden, in einen Dialog zu treten. Wir waren sehr erfreut, welch positives Echo wir hier erfahren haben. Mein Eindruck ist: Dieser Dialog sollte vertieft werden, denn er hilft beiden Seiten und damit auch der Stadt.“

 

Zum Hintergrund

Der Bezirk Hamburg-Nord hat sich im „Vertrag für Hamburg“ verpflichtet, jährlich 900 neue Wohnungen zu bauen. Die wichtigsten Vorhaben gemäß Wohnungsbauprogramm sind das Hebebrandquartier in Winterhude, in dem bis zu 1.400 neue Wohneinheiten entstehen könnten, sowie das Quartier am ehemaligen Güterbahnhof Lokstedt (Groß Borstel). Hier sind 750 Wohneinheiten geplant. Für beide Quartiere müssen Kleingärten weichen. Die Bezirksfraktion der GAL Nord unterstützt beide Vorhaben. Allerdings haben Grünflächen für das Stadtklima eine wichtige Funktion. Die GAL möchte mit der Zusammenarbeit mit den Hochschulen der Frage nachgehen, wie in Planungsprozessen sowohl dem Klimawandel als auch der Wohnungsnot in der Metropolregion Hamburg begegnet werden kann. Auf Grund des Klimawandels ist davon auszugehen, dass in den kommenden Jahren sowohl die Temperatur, der Niederschlag als auch die Sturmintensität zunehmen werden. Ob und wie dies in Planungsprozessen berücksichtigt werden kann, ist Ziel der Kontaktaufnahme der Grünen aus dem Bezirk Nord mit den Hochschulen der Stadt.
Die HCU ist Forschungspartner im Bundesprogramm KLIMZUG (Klimawandel in Regionen zukunftsfähig gestalten), in dessen Rahmen der Austausch zwischen Wissenschaft, Politik und Wirtschaft gestärkt und Handlungsempfehlungen an die Praxis ausgesprochen werden sollen.

Die Hamburger Universität hat seit 2007 am Klimacampus in der Bundesstraße die Klimaforschung gebündelt und vernetzt. Keimzelle des KlimaCampus ist der Exzellenzcluster "Integrated Climate System Analysis and Prediction" (CliSAP) der Universität Hamburg, der im Rahmen der Exzellenzinitiative des Bundes und der Länder mit rund 32 Millionen Euro gefördert wird. Gemeinsam analysieren dort die Wissenschaftler verschiedener Fachrichtungen die natürlichen und vom Menschen gemachte Klimaänderungen und entwickeln mögliche Zukunftsszenarien.

 

Pressemitteilung als pdf
Foto M. Werner-Boelz

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