19.05.2005 - Habichtstraße: Nase zu und durch?

  In diesem Jahr wurde an der Habichtstraße schon 19 mal der Tagesmittelwert von 50 Mikrogramm Feinstaub pro Kubikmeter Luft überschritten. Dies ist laut Gesetz 35 mal im Jahr erlaubt. Also wäre es schon jetzt dringend geboten, die erforderlichen Aktionspläne aufzustellen, um die Werte wieder zu senken. Dies wurde deutlich im Rahmen einer Diskussionsveranstaltung der GAL-Fraktion Hamburg-Nord, die am 18. Mai 2005 drei ausgewiesene ExpertInnen zu diesem Thema in den Hörsaal des Barmbeker Margarethe-Rothe-Gymnasiums eingeladen hatte. Wie gefährlich die Feinstaub-Partikel sind, legte zunächst der Umweltmediziner Karl-Rainer Fabig dar: die Größe dieser Teilchen ist geringer als zehn Mikrometer (etwa ein Zehntel des Durchmessers eines menschlichen Haares), darum können sie in die Lunge und die Lungen­bläschen eindringen. Sind sie kleiner als 2,5 Mikrometer, können sie sogar in die Blutbahnen wandern. Im Frühjahr docken sie häufig an Pollen an und werden so besonders intensiv ein­ge­atmet. "Ich sehe mit Besorgnis, dass die Anzahl der Lungenerkrankungen seit Jahren steigt", so Karl-Rainer Fabig. "Eine der Ursachen dafür ist der Feinstaub. Es ist lange nachgewiesen, dass eine steigende Belastung mit Feinstaub zu höheren Krankheits- und Sterberaten beim Menschen führt." Maren Jonseck-Ohrt vom BUND wies darauf hin, dass bei den Grenzwert-Überschreitungen an der Habichtstraße die Hauptursache im Verkehr liegen dürfte. Durch ungefilterte Diesel­abgase und Reifenabrieb würden ständig kleinste Teilchen unterschiedlichster chemischer Zusammensetzung an die Luft abgegeben. Ferner erläuterte sie, dass im Prinzip alle Bürger­Innen, die von dem Problem betroffen sind, den Senat per Klage zum Handeln auffordern können. Sie forderte unter anderem, dass die Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt endlich die Zusammensetzung der Stäube analysieren solle, damit Gegenmaßnahmen zielsicher ergriffen werden können. Hierin war sie sich einig mit dem Umweltexperten der GAL-Bürgerschaftsfraktion, Christian Maaß. Als konkretes Beispiel für das kurzsichtige und ignorante Handeln des Senats nannte er den städtischen Fuhrpark, für den seit dem Regierungswechsel wieder Fahrzeuge ohne Rußfilter angeschafft würden, weil diese in der Anschaffung billiger seien. Insgesamt müsse die verkehrs­poli­tische Fixiertheit auf den motorisierten Individualverkehr endlich aufgeben werden. Dazu gehörten der Ausbau des Öffentlichen Nahverkehrs und natürlich besonders die Einrichtung eines kostengünstigen und umweltfreundlichen Stadtbahn-Netzes. "Damit würden wir nicht nur unsere Atemluft entlasten, sondern auch endlich Stadtteile wie Steilshoop und Bramfeld vernünftig an das Nahverkehrs-Netz anschließen. Das würde ungefähr soviel kosten wie die eine U-Bahn-Station, die der Senat in der Hafen-City bauen lassen will". Die GAL-Fraktionen in der Bürgerschaft und in der Bezirksversammlung Nord haben mehrere Initiativen ergriffen, um das Thema Feinstaub in der Diskussion zu halten und den Senat dazu zu bewegen, endlich den Gesundheitsschutz der Bevölkerung ernst zu nehmen.  © BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN

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