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In ihrer Sitzung am 17. Januar 2013 soll die Bezirksversammlung Hamburg-Nord nach dem Willen der GRÜNEN Fraktion beschließen, die Hindenburgstraße umzubenennen und den Senat aufzufordern, Hindenburg die Ehrenbürgerschaft zu entziehen. Einen entsprechenden Antrag stellte die Fraktion heute.
Dazu der Fraktionsvorsitzende Michael Werner-Boelz: „Hindenburg ist aus heutiger Sicht als Namensgeber völlig untragbar. Eine Anfrage unserer Fraktion brachte zutage, dass eine derart geehrte Person der 'republikanischen Tradition Hamburgs entsprechen' solle. Davon kann bei dem Begründer der Dolchstoßlegende, der vor 80 Jahren - am 30. Januar 1933 - Hitler zum Reichskanzler ernannte und ihm weitreichende und verhängnisvolle Vollmachten erteilte, keine Rede sein!"
Eine erste Umbenennungs-Initiative der Bezirksversammlung Hamburg-Nord war 1988 am Widerstand des Senats gescheitert. Das erneute Aufgreifen des Themas erläutert Michael Werner-Boelz: „Unvorstellbar ist, dass in Kenntnis der aktuellen Forschung zur Person Hindenburg dieser immer noch als Hamburger Ehrenbürger geführt wird. Auch die Benennung von Straßen oder Brücken nach Personen bringt die Wertschätzung der Person und ihrer Handlungen zum Ausdruck. In einer Demokratie gibt es aber keinen Platz für die Ehrung von Anti-Demokraten – in welcher Form auch immer. Hindenburg war nicht nur Monarchist sondern erklärter Anti-Demokrat. Mit der Politik Hitlers sah er sein Lebenswerk gekrönt.
Deshalb fordern wir den Senat auf, 80 Jahre nach der Machtübertragung an Hitler durch Hindenburg diesem die Ehrenbürgerschaft zu entziehen sowie die Hindenburgstraße und die Hindenburgbrücke umzubenennen.
Hamburg sollte den Beispielen von Münster (das im vergangen Jahr den Hindenburgplatz in Schlossplatz umbenannte) und Stuttgart (das Hindenburg 2010 die Ehrenbürgerschaft entzog) folgen und stattdessen Menschen würdigen, deren Eintreten für die Demokratie auch für nachfolgende Generationen als vorbildlich gelten kann.“
Für die Findung eines neuen Namens für die Hindenburgstraße und die Hindenburgbrücke schlagen die GRÜNEN eine interfraktionelle Kommission vor. Dabei sollen neben den allgemeine Bestimmungen des Landes Hamburg zur Straßenbenennung auch bezirkliche Beschlüsse zur besseren Berücksichtigung von Frauen sowie Opfern der NS-Militärjustiz und Widerstandskämpferinnen bei der Namensfindung eine Rolle spielen.
Pressemitteilung als pdf
Antrag der GRÜNEN
Anfrage der GRÜNEN von November 2012
Foto: Hindenburgstraße (Reiffert/GRÜNE Fraktion Nord)
Foto des Fraktionsvorsitzenden Michael Werner-Boelz (GRÜNE Nord)
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