BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN

GRÜNE Hamburg‑Nord

Umwidmung der Schottmüllerstraße in Eppendorf - Sparr (GRÜNE): Weiterer Schritt zur Aufarbeitung von NS-belasteten Straßenbenennungen

Am Freitag Vormittag wurde von Ulrike Sparr, der Vorsitzenden des Regionalausschusses Eppendorf-Winterhude, im Rahmen einer kleinen Feier ein neues Zusatzschild unter dem Straßenschild „Schottmüllerstraße“ enthüllt. Mit den darauf befindlichen Erläuterungen wurde die Mitte November erfolgte Umwidmung der Straße von „Hugo Schottmüller“ zu „Oda Schottmüller“ nachvollzogen.

Bisheriger Namensgeber der Straße in Eppendorf war der Bakteriologe Hugo Schottmüller (1867-1936), der unter anderem am UKE wirkte. Kritik rief die Benennung der Straße nach dem Arzt hervor, weil Schottmüller noch 1933 der NSDAP beigetreten und zudem Unterzeichner des „Professorenbekenntnisses“ zu Adolf Hitler vom 11.11.1933 war. Bereits im Jahr nach seinem Tod wurde die Straße nach ihm benannt.

Neue Namensgeberin der Schottmüllerstraße ist Oda Schottmüller (1905-1943), eine erfolgreiche Solotänzerin und Bildhauerin, die sich im Dritten Reich lange der geforderten Mitgliedschaft in der Reichskulturkammer widersetzte. Sie gehörte zum weltanschaulich heterogenen Widerstandskreis um Harro Schulze-Boysen in Berlin, der sog. „Roten Kapelle“ und wurde am 5. August 1943 in Berlin-Plötzensee hingerichtet.

Ulrike Sparr (GRÜNE), Vorsitzende des Regionalausschusses Eppendorf-Winterhude, erläutert: „Hugo Schottmüller hat sich zweifellos Verdienste um die Bakteriologie erworben. Mit seiner Unterschrift unter das „Professorenbekenntnis“ und seiner NSDAP-Mitgliedschaft hat er das NS-Regime ausdrücklich begrüßt, obwohl er in einem Alter war, in dem er nicht mehr um seine Karriere fürchten musste.

Oda Schottmüller hat mit bewundernswerter Stringenz ihre künstlerische Laufbahn als Tänzerin verfolgt und dem Regime Widerstand entgegen gesetzt. Mit ihr ehren wir auch die ‚Rote Kapelle‘ genannte Gruppe, die während des Kalten Krieges von westdeutscher Seite diffamiert und von der DDR-Geschichtsschreibung vereinnahmt wurde.

Wir GRÜNEN wollen, dass das Thema nicht nur punktuell, sondern insgesamt angegangen wird. Auf Antrag von GRÜNEN und SPD hat die Bezirksversammlung daher soeben einstimmig beschlossen, den Senat aufzufordern, ein gesamtstädtisches Konzept dafür vorzulegen, wie mit solch kritischen Straßenbenennungen umgegangen werden soll.“

 


Pressemitteilung als pdf

Beschlossener Antrag Konzept NS-belastete Benennungen

Foto: Neues Straßenschild (Reiffert/GRÜNE Fraktion Nord)
Foto: Neues Straßenschild/Ulrike Sparr (Reiffert/GRÜNE Fraktion Nord)

Foto der Bezirksabgeordneten Ulrike Sparr (Daniela Möllenhoff)

 

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