Die Bezirksversammlung Hamburg-Nord führte am vergangenen Montag eine dreistündige Anhörung zum Thema Grundwassermanagement bei Bauvorhaben durch. Anwesend waren neben Vertreterinnen und Vertretern der Fraktionen auch Fachleute aus der Umweltbehörde, der Bauabteilung des Bezirks und als externer Sachverständiger Prof. Dr. Uwe Tröger von der TU Berlin. Professor Tröger ist Fachgebietsleiter Hydrogeologie und als Gutachter für zwei Gerichte tätig.
Ulrike Sparr (GRÜNE), die als stellvertretende Vorsitzende der Bezirksversammlung die Anhörung leitete, kommentiert: „Es war gut, dass noch einmal ausführlich die Gelegenheit bestand, sich über die komplexen Auswirkungen von Bauvorhaben auf das Grundwasser auszutauschen. Etwa 70 Bürgerinnen und Bürger brachten ihre Sorgen vor, dass insbesondere das sehr tiefe Bauen in den Untergrund sowie die dafür vorgenommenen weiträumigen Grundwasserabsenkungen zu Schäden und Vernässungen bei umliegenden Gebäuden führen können.“
Berichtet wurde von vielen Fällen von Rissbildungen oder Absenkungen in der Nähe von grundwasserrelevanten Bauvorhaben. Auch wenn manche dieser Probleme wohl eher der Erstellung der Baugrube als der Abpumpung von Grundwasser zugeordnet werden müssen, scheint es angebracht, dass dem Aspekt der Auswirkungen von Grundwasserabsenkungen mehr Aufmerksamkeit gewidmet wird.
„Die Expertinnen und Experten der Umweltbehörde zeigten an Beispielen aus der Praxis schlüssig, welchen Effekt ein bauen tief in den Untergrund oder eine Absenkung des Grundwassers in der Bauphase haben. Zugleich betonten sie, dass jedes grundwasserrelevante Bauvorhaben von Fachleuten mit langjähriger Erfahrung geprüft würde. Bedeutsam ist in diesem Zusammenhang, dass Prof. Tröger als externer Gutachter fachlich den Ausführungen nicht widersprach“, so Sparr weiter.
Prof. Tröger berichtete allerdings auch von einer deutlich besseren Informationspolitik bei Bauvorhaben in Berlin und mahnte an, die Transparenz in diesem Bereich insgesamt zu erhöhen, um so auch das Vertrauen der betroffenen Nachbarinnen und Nachbarn in die Entscheidungen der Behörden zu stärken.
Christoph Reiffert, GRÜNER Sprecher für Umwelt, ergänzt: „Wir wollen, dass die Nachbarschaft besser als bisher die Möglichkeit hat, frühzeitig auch von grundwasserrelevanten Bauvorhaben zu erfahren und sich dann fundiert informieren zu können. Die anonymisierte Publikation von Bauvorhaben in Tageszeitungen, wie Prof. Tröger sie aus Berlin schilderte, sollten wir beispielsweise ebenfalls anstreben. Rot-Grün hatte deshalb schon vor einiger Zeit beantragt, zu klären, inwieweit hier die derzeitigen rechtlichen Möglichkeiten noch weiter ausgeschöpft werden können. Wenn die Prüfungen abgeschlossen sind, werden wir beraten, was für mehr Transparenz getan werden kann.“
Deutlich wurde auch, dass die Entnahme von Grundwasser in Hamburg verglichen mit Berlin nur mit einem sehr geringen Betrag bezahlt werden muss ist.
„Grundwasser ist die Basis unserer Trinkwasserversorgung und ein Gemeingut. Derzeit gibt es eher geringe Anreize, bei seiner Entnahme sparsam zu sein. Die Umweltbehörde muss bei ihren Bemühungen, das Grundwasser auch bei Bauvorhaben zu schützen, unterstützt werden. Es sollte daher überlegt werden, ob man Grundwassereinleitungen in Gewässer oder das Kanalsystem der Stadt Hamburg stärker als bisher mit Gebühren belegt", so Reiffert abschließend.
Foto der Bezirksabgeordneten Ulrike Sparr (Daniela Möllenhoff)
Foto des Bezirksabgeordneten Christoph Reiffert (Daniela Möllenhoff)
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