Seit über einem Jahr wird über eine Umbenennung der Max-Nonne-Straße und der Konjetznystraße debattiert. Die Namensgeber der Straßen sind NS-belastet und daher nicht länger tragbar. Die zuständige Kulturbehörde hat zwischenzeitlich erklärt, einer Umbenennung positiv gegenüber zu stehen. Nun ist klar, in welchem Verfahren über die neue Benennung der Straßen entschieden werden wird.
Michael Werner-Boelz, Vorsitzender der GRÜNEN Fraktion und Initiator der Umbenennung: „Alle Fraktionen im Regionalausschuss haben sich darauf verständigt, dass zunächst eine öffentliche Sondersitzung des Ausschusses den Bürgerinnen und Bürgern Gelegenheit geben soll, sich über die Hintergründe der geplanten Umbenennungen zu informieren. Experten werden die Rollen von Max Nonne und Konjetzny in der NS-Zeit beleuchten. Außerdem sollen alle bisher eingegangenen Vorschläge für die neuen Straßennamen vorgestellt und diskutiert werden.“
Beschlossen wurde auch, dass die alternativen Straßennamen möglichst den folgenden Kriterien entsprechen sollen:
Michael Werner-Boelz abschließend: „Uns ist wichtig, dass wir die Umbenennung in möglichst großem Einvernehmen mit allen betroffenen Bürgerinnen und Bürgern vornehmen. Es ist erfreulich, dass bisher keine kritische Stellungnahme zur Umbenennung der beiden Straßen einging, aber viele Vorschläge für Alternativnamen.
In der Sondersitzung können sich neue Erkenntnisse ergeben oder neue Vorschläge zur Sprache kommen. Damit diese geprüft und bewertet werden können, wird erst in der folgenden Ausschusssitzung über die neuen Namen abgestimmt.“
Hintergrund
In Langenhorn ist eine Straße nach dem ehemaligen Direktor der Chirurgischen Klinik des UKE (1935 bis 1950) Prof. Dr. Georg Ernst Konjetzny benannt. Der Senat hat in seiner Antwort auf eine Anfrage der GRÜNEN Bezirksfraktion eingeräumt, dass Konjetzny nicht nur seit 1937 Mitglied der NSDAP war, sondern auch seit Oktober 1933 der SA angehörte. Darüber hinaus war er auch Mitglied zahlreicher NS-Unterorganisationen wie dem NS Dozentenbund, der NS Volkswohlfahrt, dem NS Ärztebund und des NS Altherrenbundes. Zudem war Konjetzny von 1933 bis 1938 förderndes Mitglied der SS.
Ebenfalls in Langenhorn ist eine Straße nach Max Nonne benannt. Er gilt als Nestor der deutschen Neurologie. Er ist unter anderem Ehrensenator der Universität Hamburg. Forschungsergebnissen zufolge war Nonne aber auch Verfasser eines maßgeblichen Gutachtens zum ersten Kindereuthanasieprozess in Hamburg, der nach jahrelangen Ermittlungen 1949 mit der Nicht-Eröffnung der Hauptverhandlung endete. Begründet wurde dies unter anderem damit, dass die Tötung behinderter Kinder kein Verbrechen gegen die Menschlichkeit gewesen sei, dass die Vernichtung „geistig völlig Toter“ nicht unmoralisch sei. Die Entscheidung stützte sich auch auf das Gutachten von Max Nonne sowie seiner Gedenkschrift aus dem Jahre 1942, die er in unveränderter Fassung dem Gutachten beilegte.
Beschlossener interfraktioneller Antrag
Foto des GRÜNEN Fraktionsvorsitzenden Michael Werner-Boelz (Daniela Möllenhoff)
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