BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN

GRÜNE Hamburg‑Nord

Umbau Louis-Braille-Platz auf der Kippe: „Barmbeker*innen müssen jetzt für ihren grünen Platz kämpfen!“

08.02.25 –

Am 6. Februar entscheidet sich, ob SPD, CDU und FDP den Willen der Barmbeker*innen respektieren – oder ob der Umbau des Louis-Braille-Platzes verzögert oder sogar ganz gestoppt wird. Die drei Fraktionen überlegen, eine erneute Umplanung vorzunehmen – ein Jahr, nachdem die endgültigen Umbaupläne ohne Kritik der drei Fraktionen veröffentlicht worden waren. Das Vorgehen erinnert an den vorläufig gestoppten Umbau der Veloroute 6 an der Kuhmühle im November 2024.

Barmbeker*innen und Vertreter*innen des Stadtteilrats hatten sich in der Regionalausschusssitzung, in der der Umsetzungsstopp bekannt wurde, verärgert gezeigt. Die GRÜNEN rufen dazu auf, in der Sitzung des Stadtentwicklungsausschusses am 6. Februar für den Start des Umbaus zu protestieren. Dort könnte die endgültige Entscheidung zum Umbau fallen.


Eine Kleine Anfrage der GRÜNEN Bezirksabgeordneten Simone Dornia und Christoph Reiffert ergab, dass die Umsetzung des Projekts unmittelbar bevorsteht. Ein Stopp in dieser späten Phase würde bedeuten, dass der vorgesehene Bauzeitraum ab August 2025 nicht mehr einzuhalten ist. Außerdem entstünden Mehrkosten durch die gewünschte Umplanung.
Würde der Umbau ganz abgesagt, wären etwa 600.000 Euro, die bereits in die Planung und ein aufwändiges Beteiligungsverfahren geflossen sind, verloren. Dazu kämen Zahlungen für entgangene Gewinne der beauftragten Büros.

Simone Dornia, Sprecherin für Barmbek: „Die neue Koalition aus SPD, CDU und FDP zeigt erneut, wohin es mit ihr geht: zurück in die Vergangenheit – zu hohen Kosten und gegen den Willen der Bürger*innen. In verschiedenen Beteiligungsrunden hat sich gezeigt, dass die Bürger*innen einen Umbau wünschen und sich auf mehr Grün und Aufenthaltsmöglichkeiten freuen. Genau das wurde mit den im Januar 2024 (!) vorgelegten Plänen umgesetzt. Warum hat sich keine der drei Parteien damals gegen die Planung ausgesprochen?

Wie schon bei der Planung der Veloroute 6 entsteht der Eindruck, dass hier einfach die neue Mehrheit genutzt werden soll, um persönliche Vorstellungen einzelner Fraktionen durchzusetzen. Das gab die CDU in der Sitzung der Bezirksversammlung auch offen zu. Am Ende geht es um ein paar Parkplätze für wenige. Auf der Strecke bleiben dabei alle anderen, die Mobilitätswende, die Chance auf mehr Grün, der Einstieg in den klimaangepassten Umbau der Magistrale Hamburger Straße und nicht zuletzt die Barmbeker*innen, die sich für den Umbau stark gemacht hatten.

Wir können nur hoffen, dass die guten Argumente der Bezirksverwaltung und der Druck der Barmbeker*innen dazu führen werden, dass die konservativen Parteien Vernunft annehmen. Eine solche teure Hängepartie hat der Stadtteil nicht verdient.“



Hintergrund

Seit 2018 läuft die Planung für den Umbau bzw. die Erweiterung des Louis-Braille-Platzes vor der U-Bahn-Haltestelle Hamburger Straße. Nach umfangreicher Beteiligung und Workshops mit Interessierten wurde 2022 eine erste Planung vorgelegt und im Regionalausschuss diskutiert. Eine überarbeitete Planung wurde Mitte 2023 öffentlich präsentiert. Ende 2023 erschien dann die Schlussverschickung, die Grundlage der Ausschreibung der Bauleistungen ist. Dem Regionalausschuss lag sie im Januar 2024 vor. Dort wurden keine Einwände mehr erhoben.

Die Kleine Anfrage zeigt, dass für die bisherige Planung etwa 600.000 Euro aufgewendet wurden. Dazu kommen nicht im Einzelnen bezifferbare Arbeitsleistungen der Mitarbeiter*innen im Bezirksamt. Würde die Umsetzung des Baus verzögert und Neuplanungen erzwungen, käme es zu sicherlich erheblichen Mehrkosten und einer mindestens einjährigen Verschiebung. Eine Finanzierung des Umbaus wäre aus Haushaltsgründen insgesamt ungewiss. Bei einem endgültigen Stopp stünden zudem Zahlungen für das befasste Planungsbüro an, dem durch den Abbruch geplante Einnahmen entgehen würden.

Die Pläne sehen vor, den Louis-Braille-Platz, der derzeit nur direkt vor dem Haltstelleneingang liegt, um die als Parkplatz genutzte Fläche auf der anderen Seite des Holsteinischen Kamps zu erweitern. Die neue Fläche soll durch einen großen Grünbereich, der mit Sitzwangen eingefasst und mit Bäumen bepflanzt wird, an Aufenthaltsqualität gewinnen. Auch Tischtennisplatten und weitere Sitzgelegenheiten sind geplant.

Anlage


Fotos sind kostenfrei verwendbar bei Nennung der Urheberin und im Zusammenhang mit einer Berichterstattung über die GRÜNEN.

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