Wahlvorschlag für die Bezirksamtsleitung Hamburg-Nord - Kranz: Ist der Posten gesichert, sind die Inhalte egal?

18.11.24 –

Am Sonntag präsentierte die SPD medial ihre Kandidatin für die Bezirksamtsleitung Hamburg-Nord: Bettina Schomburg arbeitet bei einem Landesbetrieb. Sie soll nach dem Willen der SPD Michael Werner-Boelz (GRÜNE) vorzeitig aus dem Amt drängen – nachdem ihn die SPD vor fünf Jahren zusammen mit den GRÜNEN gewählt hatte.

Timo B. Kranz, GRÜNER Fraktionsvorsitzender, dazu: „Nun muss es also plötzlich ganz schnell gehen – die SPD präsentiert gemeinsam mit der CDU die Kandidatin, die Bezirksamtsleiter Werner-Boelz aus dem Amt kicken soll. Und das, obwohl noch längst keine Koalition im Bezirk geschmiedet ist. Angeblich sollen die Verhandlungen zwischen SPD, CDU, FDP und Volt nach einer erhofften Wahl noch monatelang laufen. Das zeigt eindrücklich: Der SPD geht es nur um den Spitzenposten für eine Genossin statt um Inhalte.

Mir fällt auf: Es werden nur zwei der vier angeblichen Partner in der Presse zitiert. Geben SPD und CDU schon mal einen Vorgeschmack auf neue „GroKo“-Ambitionen und übergehen die kleineren Parteien? Stellt sich die SPD so eine Zusammenarbeit in Zukunft vor?

Die anderen Fraktionen der Stillstandskoalition degradieren sich selbst zu willigen Erfüllungsgehilfen der SPD, wenn sie Schomburg mitwählen. Wollen sie wirklich ohne verbindliche Zusicherung politischer Inhalte oder Projekte eine Genossin ins Amt wählen? Was ein mündliches Versprechen der SPD wert ist, haben wir selbst mehr als einmal erfahren.

Besonders schade: Die Kandidatin lässt keinerlei Beziehung zu Hamburg-Nord erkennen. Wir hätten eine Person erwartet, die Hamburg-Nord und seine Stadtteile gut kennt und im Bezirk verwurzelt ist. Wir sind gespannt auf ihre persönliche Vorstellung in unserer Fraktion.

Bis zum Ende seiner Amtszeit im Februar 2026 könnte Hamburg-Nord noch einen sehr erfolgreichen und engagierten Bezirksamtsleiter haben. Michael Werner-Boelz steht unter anderem für

  • einen modernen künftigen Verwaltungssitz im Arne-Jacobsen-Haus,
  • eine konsequente Digitalisierung durch mobile Arbeitsausstattung aller Mitarbeitenden,
  • eine Kommunikation auf Augenhöhe mit der Belegschaft,
  • eine vorbildliche Öffentlichkeitsarbeit des Bezirksamts,
  • die Einwerbung von Bundes- und Landesmitteln für die Sanierung von Gehwegen, Kulturzentren, Spothallen und -plätzen in beträchtlicher Höhe,
  • ein klares Bekenntnis gegen Rechts sowie
  • ein immer offenes Ohr für Bürger*innen und die Bezirkspolitik mit Jugendsprechstunden und vielen Vor-Ort-Besuchen.

An diesem hohen Niveau wird sich jede andere Person in der Bezirksamtsleitung messen lassen müssen.“


Anlage
•    Foto Timo B. Kranz (Henning Angerer) online

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