17.10.25 –
Das geschichtsträchtige Gelände der JVA Fuhlsbüttel („Santa Fu“) soll umfassend umgebaut werden. Geplant sind u.a. neue Verwaltungs- und Schulgebäude. Bei den Planungen darf jedoch die historische Dimension des Ortes nicht aus dem Blick geraten.
Deshalb setzt sich die GRÜNE Fraktion mit einem Antrag in der Bezirksversammlung dafür ein, dass die geplante Standortentwicklung „Santa Fu“ nicht ohne Einbindung der Menschen vor Ort und derjenigen erfolgt, die sich seit Jahrzehnten für das historische Erbe des Ortes einsetzen.
Der Antrag wurde nach kurzer Beratung in den Stadtentwicklungsausschuss überwiesen.
Isabel Permien, GRÜNE Sprecherin für Kultur: ,,Santa Fu ist kein x-beliebiges Bauprojekt. Hier geht es um einen Ort, an dem Menschen wegen ihrer politischen Überzeugung inhaftiert und verfolgt wurden. Eine Beteiligung der Nachbarschaft und vor allem der Gedenkinitiativen ist deshalb keine Kür, sondern Pflicht. Diese Initiativen haben über Jahrzehnte dafür gesorgt, dass das Leid der Opfer nicht vergessen wird. Ihre Expertise ist unverzichtbar, wenn über die Zukunft des Geländes entschieden wird.“
Mit dem offiziellen Baustart des Projekts „Standortentwicklung Fuhlsbüttel“ hat die Umstrukturierung des Areals der Justizvollzugsanstalt Fuhlsbüttel begonnen. Geplant sind neue Schul- und Verwaltungsgebäude, Abrisse alter Bauten und langfristig eine Nachnutzung der freiwerdenden Flächen. Diskutiert werden unter anderem Wohnraum, Gastronomie, studentisches Wohnen und Coworking-Angebote.
Für die GRÜNE Fraktion steht fest: Jede künftige Nutzung muss die historische Verantwortung des Ortes respektieren. Deshalb soll die Gedenkstätte Konzentrationslager Fuhlsbüttel mit ihren Träger*innen verbindlich eingebunden werden. Dazu zählen der Arbeitskreis ehemals verfolgter und inhaftierter Sozialdemokraten, die Willi-Bredel-Gesellschaft Geschichtswerkstatt e.V. und die Vereinigung der Verfolgten des Nazi-Regimes (VVN).
Diese Gruppen engagieren sich seit Jahrzehnten ehrenamtlich für die Aufarbeitung der NS-Verfolgung in Fuhlsbüttel und sind Teil der Arbeitsgemeinschaft KolaFu, die eng mit der Stiftung Hamburger Gedenkstätten und Lernorte zusammenarbeitet.
Hintergrund
Die Justizvollzugsanstalt Fuhlsbüttel – im Volksmund „Santa Fu“ – wurde 1879 eröffnet und diente während der NS-Zeit als Gefängnis für politische Häftlinge. Seit den 1980er-Jahren engagieren sich zivilgesellschaftliche Gruppen für eine würdige Erinnerungskultur.
Mit dem Projekt „Standortentwicklung Fuhlsbüttel“, das 2025 offiziell begann, sollen neue Gebäude entstehen und langfristig auch neue Nutzungen geprüft werden.
Anlage
Fotos sind kostenfrei verwendbar bei Nennung der Urheberin und im Zusammenhang mit einer Berichterstattung über die GRÜNEN.
Kategorie
Bürger*innenbeteiligung | Fraktion | Fuhlsbüttel | Gedenken | Isabel Permien | News | Stadtentwicklung
Sitzung der Fraktion (Abgeordnete und zugewählte Bürger*innen). Gäste nach Anmeldung willkommen! Infos fraktion@gruene-nord.de
Die AG Wahlkampf & Aktionen unterstützt den Kreisvorstand bei der Planung, Organisation und Durchführung von Infoständen, Haustürwahlkämpfen und vielen weiteren [...]
Input und Diskussion mit: Karin Jeschke Omas gegen Rechts Vernetzt gegen Rechts Beratungsnetzwerk gegen Rechtsextremismus in Hamburg Ibrahim Arslan Überlebender des [...]
Als Bündnis 90/Die Grünen haben wir uns vorgenommen, die europäischste Opposition zu sein, die es in der Bundespolitik je gab. Angesichts sich [...]
Wenn die Waschmaschine kaputtgeht, der Kühlschrank leer ist, die Kinder zur Schule müssen und die Eltern von heute auf morgen gepflegt werden [...]
Deutschland braucht einen handlungsfähigen Staat, der die Transformation der Wirtschaft flankiert. Dafür sind Regeln wichtig. Werden sie jedoch [...]