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21.08.20 –
Im Jahr 2014 wurde er erstmals von den GRÜNEN beantragt, nun soll er endlich kommen: Ein Radschnellweg von Norderstedt nach Alsterdorf. Im Mobilitätsausschuss wurden nun die Ergebnisse der Machbarkeitsuntersuchung und ein favorisierter Trassenvorschlag vorgestellt.
Die Route soll demnach in Hamburg weitgehend auf der ehemaligen Güterbahntrasse parallel zur U1 verlaufen (vgl. Karte). Bedingt durch die Lage auf dem Bahndamm bzw. im Einschnitt werden Radler*innen so auf über fünf Kilometern Länge keinem einzigen Auto begegnen und weder an Kreuzungen noch an Ampeln anhalten müssen. Das wäre einmalig in Hamburg!
Wenn die U1 durch Langenhorn und Fuhlsbüttel rollt, fragen sich viele Fahrgäste, warum neben den U1-Gleisen noch so viel Platz ist. Hier führte früher eine Güterbahnstrecke zum Ochsenzoll. Zurzeit dient die ehemalige Bahnstrecke als ökologische Ausgleichsfläche. Das soll sich nun ändern: Wie eine Machbarkeitsuntersuchung der Metropolregion Hamburg ergab, ist dies die Vorzugstrasse für den geplanten Radschnellweg - abseits des Kfz-Verkehrs und komplett kreuzungsfrei!
Timo B. Kranz, Vorsitzender der GRÜNEN Fraktion Nord kommentiert: „Der Radschnellweg ist ein Quantensprung für den Radverkehr im Norden Hamburgs. Gerade Pendlerinnen und Pendler -mit oder ohne E-Bike- werden es zu schätzen wissen, die 5 km in nur 12-15 Minuten zurücklegen zu können. So wird Radfahren hier ähnlich schnell wie die U-Bahn – mit mehr Flexibilität an den Endpunkten.“
Thorsten Schmidt, stellv. Vorsitzender der GRÜNEN Fraktion und deren verkehrspolitischer Sprecher, ergänzt: „Erstmals wird ‚offiziell‘ die Route eines Radschnellwegs für unseren Bezirk vorgestellt. Dass er tatsächlich in seinem Kernstück komplett kreuzungsfrei sein soll freut mich riesig! Dieses Ziel in einer gewachsenen Stadt zu erreichen, ist wirklich ambitioniert. Es wird auch nicht leicht werden, die Flächen für den Radschnellweg freizuräumen – noch sind sie Teil des Ausgleichs des Baus der Flughafen-S-Bahn. Aber es lohnt sich!
Meine Fraktion wird sich besonders für gute Anschlüsse an das vorhandene Straßennetz auch außerhalb dieses Kernstücks einsetzen. Gerade der Übergang von der U1-Trasse zum Veloroutennetz sollte von sehr hoher Qualität sein.“
Im Ausschuss wurde das Ergebnis der Trassenfindung vorgestellt. Als weniger geeignet verworfen wurden eine Strecke über die Freizeitroute 12 entlang des Flughafens und eine Führung über die Veloroute 4. Eine genaue Verkehrsplanung hat noch nicht stattgefunden. Als nächstes folgen nun eine detaillierte Machbarkeitsuntersuchung sowie ein Maßnahmen- und Umsetzungskonzept.
Zum Jahresende soll die Öffentlichkeit erneut über den Projektstand informiert werden. Laut Koalitionsvertrag auf Landesebene soll noch in dieser Legislatur mit dem Bau von Radschnellwegen begonnen werden.
Hintergrund
Der Radschnellweg soll zwischen Foßberger Moor im Norden und Wellingsbütteler Landstraße im Süden der U1 folgen. Kern soll die alte Güterbahntrasse werden. Hier entsteht ein mindestens 4 Meter breiter Zweirichtungsradweg. Kreuzende Straßen werden entweder unterquert (z.B. Wördenmoorweg und Krohnstieg) oder auf einer Brücke überquert (z.B. Hohe Liedt und Foorthkamp) – jeweils genau wie die U-Bahn. Daher werden hier auch einige Brücken eigens für den Radschnellweg neu gebaut werden müssen, z.B. über die Hohe Liedt und über die Flughafenstraße.
Wo die U-Bahn von der Dammlage in einen Einschnitt übergeht, sollen jeweils Anschlüsse des Radschnellwegs an die angrenzenden Straßen hergestellt werden. Nördlich und südlich der U-Bahntrasse sollen heute schon vorhandene Straßen zum Schnellweg aufgewertet werden. Südlicher Endpunkt soll die Kreuzung Rathenaustraße/Sengelmannstraße sein, ab hier verlaufen die Velorouten 4 und 5 weiter in Richtung Harvestehude bzw. Barmbek-Süd.
Foto: Thorsten Schmidt und Timo B. Kranz oberhalb der Trasse für den Radschnellweg (Höhe U Fuhlsbüttel, Reiffert/GRÜNE Fraktion Nord)
Karte: Vorgeschlagene Trasse für den Radschnellweg in Hamburg-Nord
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