BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN

GRÜNE Hamburg‑Nord

Neue Schilder auf Radwegen: Verwirrung statt Vereinfachung!

17.01.25 –

Eine neue Regelung für Radfahrstreifen in Hamburg sorgt für Diskussionen. Seit Kurzem wird an einigen Stellen das Verkehrszeichen 237 – ein rundes Schild mit einem Fahrrad auf blauem Grund – auf Radfahrstreifen angebracht, z.B. an der Maria-Louisen-Straße oder an der Fernsicht. Dieses Schild, auch „blauer Lolli“ genannt, macht es für Radfahrende zur Pflicht, den markierten Radstreifen zu nutzen. Die GRÜNE Fraktion fordert in einem Antrag die Vorsitzende der Bezirksversammlung auf, sich bei der Innenbehörde für eine Überarbeitung der Regelung einzusetzen. Ziel sollte es sein, Radfahrstreifen ohne zusätzliche Schilder anordnen zu können.

Katharina Fischer-Zernin, GRÜNE Sprecherin für Mobilität: ,,Diese neuen Schilder lösen ein Problem, das es gar nicht gibt. Radfahrstreifen werden ohnehin von den meisten Radfahrenden genutzt, da Alternativen wie das Fahren auf dem Gehweg (außer für Kinder) verboten sind. Radfahrstreifen sind so angelegt, dass sie gut sichtbar und sicher sind. Es gibt keinen Grund, ihre Nutzung durch ein zusätzliches Schild vorzuschreiben.
Warum also zusätzliche Schilder aufstellen? Hamburg-Nord soll fahrradfreundlicher werden. Dazu gehören sinnvolle Maßnahmen, die Sicherheit und Übersichtlichkeit fördern – nicht neue Schilder, die nur für Verwirrung sorgen.“

Der Antrag wurde zur weiteren Beratung von der Bezirksversammlung in den Mobilitätsausschuss überwiesen. Dieser tagt am 30.1.2025 öffentlich.

Hintergrund
Bisher war der „blaue Lolli“ vor allem an Hochbordradwegen zu finden – das sind Radwege, die auf Gehwegniveau verlaufen. Dort kann das Schild sinnvoll sein, da Radfahrende oft aus Sicherheitsgründen lieber auf der Straße fahren, etwa weil sie auf dem Hochbordradweg leicht von abbiegenden Autofahrer*innen übersehen werden oder Fußgänger*innen den Radweg blockieren. Für Radfahrstreifen, die direkt auf der Fahrbahn verlaufen und klar markiert sind, gibt es solche Probleme jedoch nicht.
Viele Hamburger*innen haben sich gefreut, dass in den letzten Jahren weniger Schilder aufgestellt wurden, was den Verkehr übersichtlicher gemacht hat. Mit der neuen Vorschrift droht nun das Gegenteil: ein erneuter Anstieg unnötiger Beschilderung. Die neue Regelung wäre nicht nur eine Rückkehr zum „Schilderwald“, sondern auch eine Maßnahme, die das Radfahren in der Stadt unnötig kompliziert macht.

Anlage
•    Antrag [Link]
•    Foto: Katharina Fischer-Zernin vor einem der neuen Schilder an der Fernsicht


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Kategorie

Fahrrad | Fraktion | HamburgwirdFahrradstadt | Katharina Fischer-Zernin | News | Radfahrstreifen | Verkehrssicherheit

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