BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN

GRÜNE Hamburg‑Nord

RISE-Förderung fürs Gewerbe Gewerbe rund um die Alsterdorfer Straße soll grüner und produktiver werden – Koalition vergibt Chance

20.06.25 –

Die Bezirksversammlung hat das im April vorgestellte Entwicklungskonzept für das Gewerbegebiet Alsterdorfer Straße in ihrer gestrigen Sitzung beschlossen.
Damit die vorgeschlagenen Maßnahmen auch umgesetzt werden können, forderte die GRÜNE Fraktion jetzt eine strategische Erweiterung des Hamburgischen Förderprogramms RISE: Nicht nur Wohnquartiere, sondern auch für innerstädtische Gewerbequartiere wie das an der Alsterdorfer Straße sollen künftig von dieser Art der Städtebauförderung profitieren können.

Die Koalition aus SPD, CDU und FDP lehnte den Antrag allerdings ab und vergab so eine gute Chance, die wichtigen beschlossenen Maßnahmen auch finanzieren zu können.

Carsten Redlich, GRÜNER Sprecher für Alsterdorf:
,,Das Gewerbegebiet Alsterdorfer Straße bietet enormes Potenzial für den Klimaschutz, die Wirtschaft und den sozialen Zusammenhalt im Stadtteil. Aber wir brauchen dafür auch die richtigen Förderinstrumente. RISE ist solch ein Instrument. Es wird bisher jedoch überwiegend in reinen Wohnquartieren angewendet. Das können wir ändern. Wir wollen, dass Alsterdorf zum Vorbild für eine klimaangepasste, sozial durchmischte Gewerbeförderung in Hamburg wird. RISE ist dafür ideal – wenn es mutig inhaltlich zukunftsweisend weiterentwickelt wird.“

Timo B. Kranz, GRÜNER Sprecher für Stadtentwicklung und Fraktionsvorsitzender:
„Dass die Bezirkskoalition nicht einmal die Landesebene auffordern möchte, die hamburgspezifischen Regeln für RISE zu überarbeiten, ist nicht nachvollziehbar. Es heißt, das habe nur geringe Erfolgsaussichten. Vorauseilender Gehorsam gegenüber dem Senat aber gehört nicht zur Aufgabenbeschreibung von Bezirksabgeordneten.
Stattdessen will die Koalition nun einen Business Improvement District prüfen – wofür ein hoher Beitrag zur Finanzierung durch die privaten Eigentümer*innen nötig ist. Und das in einem Gebiet, das darunter leidet, dass viele Eigentümer*innen seit langem eher nicht besonders investitionsfreudig sind. Das verstehe wer will. Alsterdorf hilft dieses Vorgehen jedenfalls nicht.“

Die GRÜNE Fraktion hatte beantragt, dass sich sowohl das Bezirksamt als auch die Behörde für Stadtentwicklung und Wohnen dafür einsetzen, RISE für gemischt genutzte Gewerbequartiere zu öffnen. Ziel ist ein eigenes RISE-Projekt an der Alsterdorfer Straße. Der Antrag wurde mit den Stimmen der Koalition aus SPD, CDU und FDP sowie der AfD gegen die Stimmen der GRÜNEN und von Volt abgelehnt. Die Linke enthielt sich.


Hintergrund
RISE („Rahmenprogramm Integrierte Stadtteilentwicklung“) bündelt in Hamburg Fördermittel von Bund, Land und EU, um Quartiere sozial, ökologisch und wirtschaftlich zu stärken. Es kombiniert bauliche Maßnahmen mit Beteiligungsprozessen, Quartiersmanagement und integrierter Steuerung – bislang fast ausschließlich in Wohngebieten. Dabei erlaubt die Bundesförderung ausdrücklich auch den Einsatz in gewerblich geprägten Quartieren – Hamburg muss hier lediglich seine Anwendungspraxis anpassen.


Zwei Beispiele aus dem Entwicklungskonzept Alsterdorfer Straße, die mit RISE-Mitteln realisiert werden könnten:

Entsiegelung und Klimaanpassung
Besonders rund um den REWE-Parkplatz und in den Hinterhöfen ist es im Sommer extrem heiß. Der Boden ist fast komplett versiegelt, sodass sich die Hitze staut und kaum frische Luft zirkulieren kann. Das Entwicklungskonzept schlägt deshalb vor, Flächen zu entsiegeln und mehr Grün ins Quartier zu bringen, um die Temperaturen zu senken. Solche gezielten Maßnahmen für ein besseres Stadtklima sind klassische Bestandteile des RISE-Programms. Ohne dessen Förderung fehlen Geld und Struktur, um solche Verbesserungen im ganzen Quartier gemeinsam mit Eigentümer*innen und Nutzenden anzugehen.

Moderner Gewerbehof für urbane Produktion
Das Konzept empfiehlt die Entwicklung eines neuen Gewerbehofes – eines Ortes, an dem Handwerksbetriebe, kleine Werkstätten und kreative Unternehmen bezahlbare Räume finden. Das Konzept sieht flexible, kleinere Einheiten vor, die genau auf den Bedarf solcher Betriebe zugeschnitten sind. Damit diese Entwicklung gelingt, braucht es jemanden, der den Überblick behält, Gespräche moderiert und die Interessen der Beteiligten zusammenbringt. Genau das leistet das RISE-Programm: Es stellt nicht nur Fördergelder bereit, sondern sorgt auch für ein professionelles Quartiersmanagement, das die Entwicklung dauerhaft begleitet. Ohne RISE fehlt dieser institutionelle Rahmen.

Anlage
•    Abgelehnter Antrag: Quartiersentwicklung in Alsterdorf im Rahmen von RISE ermöglichen!
•    Entwicklungskonzept Gewerbegebiet Alsterdorfer Straße
•    Foto Timo B. Kranz (Henning Angerer)
•    Foto Carsten Redlich (Henning Angerer)
•    Foto: Brachflächen wie diese sollen im Rahmen des Entwicklungskonzepts Gewerbegebiet Alsterdorfer Straße reaktiviert werden (Reiffert/GRÜNE Fraktion Nord)

Fotos sind kostenfrei verwendbar bei Nennung der Urheberin und im Zusammenhang mit einer Berichterstattung über die GRÜNEN
 

Kategorie

Alsterdorf | Carsten Redlich | Fraktion | Gewerbe | News | Stadtentwicklung | Timo B. Kranz | Wirtschaft

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