BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN

GRÜNE Hamburg‑Nord

Grünanlage an der Bebelallee nach Jina Mahsa Amini benennen!

Am 16. September ist es zwei Jahre her, dass die iranische Kurdin Jina Mahsa Amini nach Folter im Polizeigewahrsam starb. Der Tod der 22-Jährigen gilt als Auslöser der Bewegung „Frau, Leben, Freiheit“ in Iran. Die GRÜNE Fraktion schlägt nun vor, die bisher namenlose Grünanlage an der Bebelalle in Winterhude nach Jina Mahsa Amini zu benennen. Ein entsprechender Antrag wird in der Sitzung der Bezirksversammlung am 12. September diskutiert.


Isabel Permien, Vorsitzende der Bezirksversammlung und GRÜNE Sprecherin für Kultur: ,,Wir möchten unsere Solidarität mit der Protestbewegung „Frau, Leben, Freiheit“ in Iran sichtbar machen und, wie bereits in anderen Städten geschehen, einen Ort nach Jina Mahsa Amini benennen.
Die Grünanlage an der Bebelalle, zwischen den Haltestellen Hudtwalckerstraße und Lattenkamp, ist dafür der perfekte Ort. Denn dort, vor dem iranischen Generalkonsulat, haben in den letzten zwei Jahren immer wieder Demonstrationen gegen das Regime in Iran stattgefunden.
Seit vergangenem Jahr steht dort auch die Skulptur „Jinas Beet“ zweier iranischer Künstlerinnen. All das verdeutlicht die Bedeutung des Ortes für die iranische Community. Mit dem Jina-Mahsa-Amini-Park können wir zeigen: Hamburg-Nord steht eng an der Seite der Freiheitsbewegung in Iran.“

Maryam Blumenthal, GRÜNE Landesvorsitzende: „Als Stadt haben wir uns von Beginn an Seite an Seite mit den Demonstrant*innen im Einsatz für Freiheit und Demokratie und gegen das mörderische Mullah-Regime solidarisiert.
Am 16. September jährt sich Jina Mahsa Aminis Todestag zum zweiten Mal. Diese Grünanlage nun nach ihr zu benennen, ist ein großartiges Signal an die iranische Diaspora, aber auch an alle, die sich für Demokratie und Freiheit und gegen Unterdrückung einsetzen.
In Hamburg haben wir eine besonders große iranische Diaspora; auch hier hat der Tod von Jina Mahsa Amini große Wellen geschlagen. Die darauffolgenden weltweiten Demonstrationen und die Frau-Leben-Freiheit-Bewegung, angeführt von den mutigen Menschen in Iran, wurden auch aus Hamburg heraus mitgetragen.
Jina Mahsa Amini ist zur Symbolfigur dieser Bewegung geworden, sie steht exemplarisch für all den Schmerz und die Verluste, die die iranische Bevölkerung, insbesondere die Frauen und Minderheiten, unter dem Regime erleiden, und gleichzeitig für Mut und Hoffnung auf eine Zukunft in Freiheit.“

Der Antrag steht in der öffentlichen Sitzung der Bezirksversammlung (12. September 2024, ab 18 Uhr) auf der Tagesordnung und wird dort diskutiert. 


Hintergrund

Der Tod Jina Mahsa Aminis gilt als Auslöser für die größten und am längsten andauernden Proteste seit der Gründung der Islamischen Republik im Jahr 1979. Die 22-jährige iranische Kurdin war im September 2022 von der iranischen Sittenpolizei festgenommen worden, weil sie angeblich gegen die Kleidervorschriften verstoßen hatte. Zwei Tage später starb sie in Polizeigewahrsam nach schweren Misshandlungen.
Viele junge Frauen nahmen daraufhin trotz der staatlichen Repressionen ihre Kopftücher ab und demonstrierten für Frauenrechte, Gleichheit und Demokratie und gegen das menschenverachtende iranische Regime. Die iranische Regierung reagierte mit massiver Gewalt, unzählige Menschen – darunter auch viele Minderjährige – wurden Opfer der Brutalität des Regimes. Auf der ganzen Welt fanden Solidaritätskundgebungen mit der iranischen Protestbewegung statt, auch in Hamburg-Nord.
2023 verlieh das Europäische Parlament Jina Mahsa Amini und der Bewegung „Frau, Leben, Freiheit“ den renommierten Sacharow-Preis mit der Begründung, die junge Frau habe ihr Leben für die Freiheit in Iran geopfert und damit den Anstoß für die Protestbewegung gegeben. Das Parlament stehe an der Seite der iranischen Frauen, die weiterhin für ihre Rechte sowie für Gleichheit und Demokratie kämpften.
Die Grünanlage an der Bebelallee, zwischen Hudtwalckerstraße und Lattenkamp trägt bisher keinen Namen. Durch ihre Nähe zum iranischen Generalkonsulat und ihrer Bedeutung als Ort des Protestes der iranischen Community in Hamburg ist sie der ideale Ort, um Jina Mahsa Amini zu ehren.

Anlage
•    Antrag [Link]
•    Fotos: Isabel Permien (l.) und Maryam Blumenthal (r.) in der Grünanlage an der Bebelallee vor dem Iranischen Generalkonsulat (linkes Foto) und am Denkmal für Jina Mahsa Amini (rechtes Foto; Reiffert/GRÜNE Fraktion Nord)

Fotos sind kostenfrei verwendbar bei Nennung der Urheberin und im Zusammenhang mit einer Berichterstattung über die GRÜNEN. 

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