18.12.18 –
Seit vergangener Woche läuft der Praxistest für ein inklusives Orientierungssystem im Bezirksamt Hamburg-Nord. Es ist das erste Mal in Hamburg, dass systematisch Barrieren für Menschen mit körperlichen, psychischen und geistigen Beeinträchtigungen oder mit geringen Sprachkenntnissen abgebaut werden. Noch bis Mitte Januar sind alle Nutzerinnen und Nutzer aufgerufen, ihre Erfahrungen mit dem System mitzuteilen. Ziel ist, perspektivisch das gesamte Bezirksamt umzubauen.
Die Bezirksversammlung hatte 2016 auf Antrag von GRÜNEN und SPD beschlossen, 120.000 Euro für die Erstellung eines ganzheitlichen Konzepts und für erste Umbauten bereitzustellen.
Eine Pilotfläche beim Standesamt und im Eingangsbereich zum großen Sitzungsaal der Bezirksversammlung vereint exemplarisch unterschiedliche Systeme, die Menschen mit Beeinträchtigungen Hilfestellung bieten. So wurde die Beleuchtung verbessert, ein Leitsystem für Blinde und Sehbehinderte auf dem Boden sowie tastbare Piktogramme für WCs und Treppenanlagen installiert. Beschriftungen wurden sowohl auf Deutsch als auch Englisch und in einfachen Formulierungen vorgenommen („Standesamt – Heiraten“). Ein beleuchtetes Schild weist draußen vor dem Eingang den Weg und über eine App können sowohl mit Hilfe von QR-Codes als auch NFC-Chips Informationen auf Türschildern in Worte umgesetzt werden. Ein ebenfalls per App auf dem Telefon nutzbares System dient zudem als akustischer und optischer Wegweiser durch das Gebäude.
Tanja Schmedt auf der Günne, sozialpolitische Sprecherin der GRÜNEN Fraktion, freut sich: „Die Pilotfläche dokumentiert einmal mehr den Willen des Bezirks, für alle Menschen da zu sein! Wir wünschen uns, dass in den kommenden vier Wochen möglichst viele Menschen mit und ohne Beeinträchtigungen die Einrichtungen testen und rückmelden, was noch verbessert werden sollte. Unser Dank gilt schon jetzt den Verbänden sowie den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Bezirksamts, die schon im Vorfeld an der Erarbeitung des Systems beteiligt waren.“
Dr. Anıl Kaputanoğlu, GRÜNER Sprecher für Inklusion, ergänzt: „Das Bezirksamt ist bisher wie die meisten Behörden darauf eingerichtet, dass sich gesunde Menschen mit guter Kenntnis der deutschen Sprache darin zurechtfinden. Weil unser Bezirk aber vielfältiger ist, müssen wir neue Wege gehen: Hier leben auch Bürgerinnen und Bürger, die nicht gut Deutsch sprechen, die Sehbehinderungen haben oder die auf leichte Sprache und Piktogramme angewiesen sind, um Informationen erfassen zu können.
Wir freuen uns, dass die ersten Schritte Hamburg-Nords bereits bundesweit Interesse gefunden haben. Denn möglichst alle Bürgerinnen und Bürgern soll es möglich sein, selbstständig genau die Dienststelle zu finden, die sie aufsuchen möchten. Damit bringen wir den Inklusionsgedanken voran.“
Foto: Tanja Schmedt auf der Günne und Dr. Anıl Kaputanoğlu vor einem der neuen interaktiven Türschilder (Reiffert/GRÜNE Fraktion Nord)
Foto: Tastbare Piktogramme (Reiffert/GRÜNE Fraktion Nord)
Foto: Digital abfragbares Türschild (Muster) (Reiffert/GRÜNE Fraktion Nord)
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