An den Vorsitzenden
der Bezirksversammlung Hamburg-Nord
Große Anfrage
Zur Situation obdachloser Frauen in Hamburg-Nord
Am 23.08.2006 hat sich der Sozialausschuss der Bezirksversammlung Nord mit dem Thema Wohnungslosenhilfe befasst. Dabei kam zur Sprache, dass ca. 30 % der Wohnungslosen Frauen sind. Fachleute berichten, dass Frauen auffallend häufiger mit psychischer Desorientierung auf Obdachlosigkeit reagieren als Männer.
Möglicherweise existiert hier eine „Lücke“ im Hilfsangebot, da die bezirklichen Beratungsstellen für Menschen in besonderen sozialen Schwierigkeiten auf diese Problematik nicht ausreichend eingerichtet sind und der sozialpsychiatrische Dienst auf Akut-Kranke eingestellt ist.
Vor diesem Hintergrund fragen wir:
Holger Koslowski
Ulrike Sparr
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Bezirksamt Hamburg-Nord
Den 28.02.2007
A N T W O R T
a u f d i e
Große Anfrage Nr. 1/07
Fragesteller: GAL-Fraktion
Betr.: Zur Situation obdachloser Frauen in Hamburg-Nord
Das Bezirksamt beantwortet die Große Anfrage wie folgt:
Zu 1:
Eine Erhebung von im Bezirk Hamburg-Nord lebenden und von Obdachlosigkeit betroffenen Frauen wird nicht geführt. Dies ist aufgrund von ständig wechselnden Aufenthaltsorten der Frauen über die Bezirksgrenzen hinweg auch nicht durchführbar.
Zu 2:
Beratungsstelle Barmbek
Träger: Ambulante Hilfe e.V.
Poppenhusenstr. 1, 22305 Hamburg
Zu 3:
Im Rahmen des Winternotprogramms vom 01.11.06 – 31.03.07:
10 Plätze für Frauen auf dem Gelände der Hochschule für angewandte Wissenschaften
Saarlandstr. 30, 22303 Hamburg
Rund 100 Plätze für Frauen und Männer
Wohnunterkunft fördern & wohnen
Sportallee 70, 22335 Hamburg
Ganzjährig:
Übernachtungsstätte Frauenzimmer
Träger: fördern & wohnen
Je 20 Plätze für Frauen-Übernachtung und für das Frauen-Wohnen
Das Übernachtungsangebot besteht auch für Frauen mit Kindern
Hinrichsenstr. 4a, 20535 Hamburg
Wohnunterkünfte für Frauen:
Träger: fördern & wohnen
36 Plätze
Fiersbarg 8, 22397 Hamburg
50 Plätze
Notkestr. 105 a, 22607 Hamburg
In den Übernachtungsstätten im Rahmen des Winternotprogramms, der Übernachtungsstätte Frauenzimmer und den Frauen-Unterkünften steht den obdachlosen Frauen regelmäßig Beratung und Hilfe durch das Sozialmanagement von fördern & wohnen zur Verfügung. Bei Bedarf werden die Frauen an weitergehende Beratungs- und Hilfeeinrichtungen vermittelt.
- 2 -
Zu 4:
Sozialpsychiatrischer Dienst des Fachamts Gesundheit des
Bezirksamts Hamburg-Nord,
Kümmellstr. 7, 20249 Hamburg
Der Sozialpsychiatrische Dienst ist ausdrücklich nicht nur auf akut erkrankte Menschen, sondern besonders auch auf Menschen mit einer chronischen seelischen
Erkrankung eingestellt und hält für diese Menschen geeignete Beratungsangebote vor; hierzu gehört die Vermittlung in Behandlung, Therapie und andere
weiterführende Hilfen. Der Sozialpsychiatrische Dienst beteiligt sich u.a. an der überbezirklichen Arbeitsgruppe „Wohnungslos und psychisch krank“, um sich nach Möglichkeit auf die besonderen Bedürfnisse wohnungsloser Menschen einstellen zu können. Der Sozialpsychiatrische Dienst kann - sofern gewünscht und sinnvoll - rein weibliche Teams aus Sozialarbeiterin und Ärztin, ggf. auch Psychologin (z.B. für traumatisierte Frauen) zur Verfügung stellen. Der Sozialpsychiatrische Dienst arbeitet niedrigschwellig, u.a. indem er Menschen vor Ort aufsucht. Dies gilt auch für wohnungslose Menschen, sofern diese sich im Bezirk Hamburg-Nord aufhalten.
Zu 5:
Eine quantitative Erfassung im Sinne der Fragestellung liegt dem Fachamt Jugend- und Familienhilfe nicht vor.
Aktuelle Einzelfälle der angesprochenen Problematik sind nicht bekannt.
Die Unterstützungsmöglichkeiten des Jugendamtes bestehen grundsätzlich in der Sozial- und Erziehungsberatung sowie in der gezielten Verweisberatung zu spezialisiert arbeitenden Beratungsstellen für Obdachlose.
Im Rahmen der Jugendsozialarbeit bieten die Träger Hude e. V. und das Beratungszentrum der Stiftung Bodelschwingh in Winterhude Beratung für Jugendliche und junge Volljährige, die obdachlos oder von Obdachlosigkeit bedroht sind, an. Der Träger Hude e.V. verfügt über eine eigene Gästewohnung mit zwei Plätzen sowie einen Notfallplatz auch für obdachlose Frauen. Beide Träger unterstützen die Hilfesuchenden bei der Wohnraumbeschaffung.
Im SAE-Projekt „Andere Umstände“ in Barmbek (SAE =Sozialraumorientierte Angebots-Entwicklung) finden obdachlose junge Frauen im Alter von 16 bis 21/23 Jahren Beratung und Unterstützung. Das Projekt betreibt eine Gästewohnung mit zwei Plätzen und ist bei der Wohnraumbeschaffung für Mutter und Kind behilflich.
Zu 6:
Hierüber liegen dem Bezirksamt keine Erhebungen vor.
Zu 7:
Das Hilfsangebot ließe sich sicherlich noch weiter verbessern. Zu beachten ist jedoch, dass ein wesentliches Problem bei wohnungslosen Menschen die Bereitschaft ist, Hilfen anzunehmen, dies gilt besonders für psychiatrische Hilfen. Außerdem ist gerade bei wohnungslosen Menschen das Versorgungsproblem überbezirklich zu regeln, da sie sich häufig nicht einem einzelnen Bezirk zuordnen lassen.
Frommann
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