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Die mit viel Aufwand und auch unter großem Engagement von Bürgerinnen und Bürgern 2010 begonnene Lärmaktionsplanung droht endgültig im großen Grundrauschen der Stadt unterzugehen. Im Ausschusses für Umwelt, Verkehr und Verbraucherschutz wurde bekannt gegeben, dass die einzigen beiden Pilotprojekte zur Lärmminderung in Hamburg-Nord nicht in Angriff genommen werden sollen.
Am Braamkamp in Winterhude sollten transparente Lärmschutzwände die Straße Beim Jakobjstift schützen. Hier legte der Denkmalschutz sein Veto ein. Auch der versprochene lärmmindernde Asphalt ist dort bisher nicht eingebaut worden.
Ulrike Sparr, umweltpolitische Sprecherin der GRÜNEN Bezirksfraktion kommentiert: „Dass eine transparente Lärmschutzwand die Denkmäler so stark beeinträchtigen soll, dass dafür dauerhaft Gesundheitsgefahren für die Anwohnerinnen und Anwohner in Kauf genommen werden können, erscheint mir reichlich überzogen.“
An der Fuhlsbüttler Straße in Barmbek zwischen Hellbrookstraße und Barmbeker-Ring-Brücke waren bauliche Maßnahmen zur Verlangsamung des Verkehrs, die auch eine Reduzierung des Lärms ergeben hätte, vorgesehen. Diese wurden offenbar im Rahmen des Busbeschleunigungsprogramms ad Acta gelegt. Selbst das versprochene nächtliche Tempolimit auf 30 km/h fiel dieser Begründung zum Opfer.
Ulrike Sparr: „Hier haben offensichtlich zwei Senatsbehörden aneinander vorbei geplant. Die Busbeschleunigung bringt mit Glück wenige Minuten Zeitgewinn zwischen Anfangs- und Endhaltestelle. Das wurde vom Senat höher priorisiert als die gesundheitlichen Belange der Menschen, die dort tagtäglich massivem Lärm ausgesetzt sind. Diese Art der Güterabwägung ist gedankenlos und peinlich für den Senat.“
Um die Mitteilung des Senats nicht einfach hinzunehmen, beschloss der Ausschuss auf Antrag der GRÜNEN Fraktion einstimmig, eine Empfehlung an die Fachbehörden. Am Braamkamp soll nun nach Alternativen gesucht werden; bei der Überplanung der Fuhlsbüttler Straße muss das Thema Lärmschutz weiter bearbeitet werden.
Ulrike Sparr abschließend: „Hoffen wir, dass die Verkehrsplanung noch einmal nachgebessert wird und Ratschläge aus der Umweltbehörde einfließen. Schließlich geht es auch um die Umsetzung von EU-Recht. Im schlimmsten Fall drohen hohe Strafzahlungen, wenn Hamburg die Lärmaktionsplanung nicht ordentlich umsetzt. Und davon kann bisher keine Rede sein.“
Pressemitteilung als pdf
Drucksache zum Stand der Planung
Drucksache zum nächtlichen Tempolimit Fuhlsbüttler Straße
Bild der Bezirksabgeordneten Ulrike Sparr (GRÜNE Nord)
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