Auf GRÜNE Einladung: Über 100 Aktive diskutierten die Situation queerer Geflüchteter

Im übervollen Saal des magnus hirschfeld centrums diskutierten auf Einladung der GRÜNEN Bezirksfraktion Hamburg-Nord am vergangenen Mittwoch über 100 Aktive leidenschaftlich mit verschiedenen Podiumsgästen über die Situation queerer Geflüchteter in Hamburg und im Bezirk.

Das Podium bildeten Katharina Fegebank, GRÜNE, Zweite Bürgermeisterin und Senatorin für Gleichstellung, Stefan Mielchen, 1. Vorsitzender Hamburg Pride, Wiebke Fuchs, Vorstandsmitglied des mhc und zwei Vertreter der Unterstützungsgruppe Queer Refugees Support Hamburg. Moderiert wurde die Diskussion von der Journalistin Katrin Jäger.

Michael Schilf, GRÜNER Bezirksabgeordneter, fasst die Ergebnisse des Abends zusammen: „Konkrete Unterstützung für queere Geflüchtete ist elementar, da ihnen meistens das familiäre Netzwerk und die Kontakte zur Herkunftscommunity fehlen. Es war deshalb großartig zu sehen, wie viele Menschen engagiert gemeinsam daran arbeiten, dass sich queere Geflüchtete in Hamburg zu Hause fühlen können!

Nachdem im Juni bei einer ähnlichen Veranstaltung die Diskussion begonnen wurde, haben wir das bisher Erreichte beleuchtet und geklärt, was noch ansteht. Um es deutlich zu sagen: Es sind schon einige Fortschritte erzielt worden, trotzdem gibt es immer noch ungelöste Probleme. Dazu zählen nach wie vor unzureichende Beratungskapazitäten und bürokratische Hürden, wenn Schutzbedürftige schnell in eine andere Unterbringung verlegt werden müssen. An beidem wollen wir weiter arbeiten.

Uns hat vor allem gefreut, dass unsere Veranstaltung Raum zur Vernetzung geben konnte: Vertreter von Queer Refugee Support Hamburg berichteten von einem Mangel an Wohnmöglichkeiten. Kurz drauf verwies ein Gast auf freie WG-Zimmer, die für queere Geflüchtete genutzt werden könnten. Alleine, dass der Abend dazu geführt hat, solche Kontakte zu knüpfen und den Austausch untereinander zu stärken, macht ihn für uns zu einem vollen Erfolg!"

Senatorin Katharina Fegebank verwies darauf, dass die Stadt seit den ersten intensiven Diskussionen über diese spezielle Gruppe geflohener Menschen vor einigen Monaten bereits einiges in Bewegung gesetzt habe. Die Hartnäckigkeit der Community habe sicher dazu beigetragen, dass es mittlerweile ein Schutzkonzept, das auch queere Geflüchtete umfasst, Gelder für eine erste Aufstockung der Beratungskapazitäten und bezugsfertige Appartements für akut bedrohte Personen gebe.

Die Vertreter von Queer Refugee Support Hamburg, darunter ein selbst Geflüchteter, betonten, wie wichtig die persönliche Unterstützung sei und berichteten von vielfältigen Problemen in den Asylverfahren und insbesondere mit dem Aufenthaltsvorgaben.

Für das mhc berichteten Wiebke Fuchs und ein Psychologe der Beratungsstelle, dass ein großer Teil der Beratungsgespräche inzwischen von Geflüchteten wahrgenommen werde und verwiesen darauf, dass eine weitere Aufstockung der Beratungskapazitäten notwendig sei.

Stefan Mielchen erläuterte, wie Hamburg Pride Engagement für Geflüchtete unterstütze und verwies auf einen eigens von Hamburg Pride eingerichteten Sonderfonds in Höhe von 20.000 Euro, aus dem Gelder beantragt werden könnten.

 

Hintergrund

Mit den etwa 40.000 Personen, die Hamburg im vergangenen Jahr aufgenommen hat, sind konservativ geschätzt auch etwa 2.000 queere (lesbische, schwule, transgender, ...) Geflüchtete in die Stadt gekommen. Diese Gruppe benötigt besonderen Schutz, da sie oftmals schon in der Heimat Repressionen und Gewalt ausgesetzt waren.

Doch für eine gelingende Integration braucht es mehr als lediglich eine sichere Unterkunft. Zu diskutieren ist daher, was sowohl Senat und Bürgerschaft als auch die queeren Hamburger*innen ganz konkret tun können, um den neuen Mitgliedern der queeren Community das Ankommen zu erleichtern.

Dem Bezirk Hamburg-Nord mit dem hier beheimateten etablierten magnus hirschfeld centrum (mhc) mit den vielfältigen Begegnungs-, Beratungs- und Jugendangeboten kommt eine besondere Rolle zu: Im mhc konzentrieren sich die Aktivitäten verschiedenster Gruppen, hier finden queere Geflüchtete neben Beratung auch Möglichkeiten zur Begegnung und Kommunikation.

 

Pressemitteilung als pdf

Foto: Das Podium (v.l.n.r.): Michael Schilf (GRÜNE Bezirksfraktion), Stefan Mielchen (Hamburg Pride), Wiebke Fuchs (mhc), Katharina Fegebank (GRÜNE Senatorin), Katrin Jäger (Moderation), Detlef Gladys (Queer Refugee Support HH) Foto: Reiffert/GRÜNE Fraktion Nord

Fotos sind bei Nennung der Urheberin kostenfrei verwendbar.

 

 



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